800 Jahre Schlüsselhof - 80 Jahre Schlüsselhofsiedlung
16 Bau der Schlüsselhofsiedlung 1935 - 1938 Soziale Situation Vorbereitungen für den Siedlungsbau Im Zeichen der großen Wirtschaftskrise der 20er- und 30er-Jahre, in der die Bewohner Steyrs mehr als anderswo unter Hunger und anderen Entbehrungen zu leiden hatten, nach dem Ende des Februaraufstandes 1934, suchte man auch in Steyr nach Möglichkeiten, die drückende Not zu lindern und gleichzeitig auch der Wirtschaft neue Impulse zu geben. Es sollten neue Wohnstätten geschaffen und zugleich auch für einige Mitbürger Möglichkeiten eröffnet werden, sich durch den selbst erwirtschafteten Ertrag aus den Siedlergärten zumindest teilweise selbst zu versorgen. Daher fasste am 26.4.1935 der Gemeinderat der Stadt den Beschluss, den ehemaligen Exerzierplatz hinter der ehemaligen Jägerkaserne im Schlüsselhof (nunmehr Bundeslehranstalt / Fachschule für Eisenverarbeitung) der Wohnungs- und Siedlungsgenossenschaft Linz um den Betrag von 60.000 Schilling (alter Währung) zu überlassen. Mit gleichem Beschluss wurde auch entschieden, die Rennbahn um 20.000 Schilling anzukaufen (diese gehörte zu diesem Zeitpunkt dem Radfahrklub Steyr ). Vereinsorganisation, Planung u. Vergabe Nach dem ursprünglichen Verbauungs-plan der Siedlungsgenossenschaft hätte auch der zu diesem Zeitpunkt bereits vorhandene Sportplatz Amateure verbaut werden sollen. Dieser Platz wurde aber dann doch nicht verbaut und besteht in der ursprünglichen Form heute noch. Es waren ursprünglich 84 Siedlungshäuser konzipiert. Dieser Plan wurde auf 49 Häuser verringert, wodurch aber auch die einzelnen Gartengrundstücke größer (ca. 1.000 m²) werden konnten, was auch der Absicht, die Selbstversorgung der Siedler zu gewährleisten, entgegen kam. Schon vor dem Gemeinderatsbeschluss gab es einige Bauwillige, die sich für den Siedlungsbau in diesem Bereich interessierten. Als Baukosten für ein Siedlungshaus samt geplantem Grundstück im Ausmaß von etwa 1.000 m² wurden von der Siedlungsgenossenschaft 5.000 Schilling errechnet. Bald nach dem Gemeinderatsbeschluss fanden sich dann genügend Bauwerber ein, die in der Lage waren, als Eigenmittel 500 Schilling (für den Grundkauf, entspricht
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