Unsterbliche Opfer - Gefallen im Kampf für Österreichs Freiheit

Er war einer der Nestoren der sozialistischen Bewegung und zählt somit zu den ältesten Sozialisten Steyrs. 1908 tritt er der sozialdemokratischen Partei be i. Während des ersten imperialistischen Weltkrieges, im Jahre 1915, wird er wegen Tei lnahme am Streik in Letten verhahet und von den damaligen Kerkermeistern wegen seiner revol utionären Haltung verprügelt. Sechs Wochen hielt man ihn in Haft, bis der Streik abgedrosselt war und damit die Produktion für die Mordwaffen wieder weiter– geführt werden kann. Nach der Entlassung aus der Haft wurde Siegmund arbeits– verpflichtet in den Heeresbetrieb nach leitmeritz. Nach der Ausrufung der ersten Republik kämpfte er in Linz zur Sicherung und Konsolidierung der ersten Demokratie in Osterreich. Von Beruf Gesenkschmied, begnügte er sich nicht allein mit seiner beruflichen Fortbildung. Genosse Siegmund erkannte die Notwendigkeit, aus den Kreisen der Arbeiterschaft die neuen Menschen heranzuschulen, die die Führung der Werktätigen im Kampf um die sozialen Rechte übernehmen sollten. Er eignete sich die Kenntnis fast sämtlicher slavischer Sprachen in Wort und Schrift an. Bis zum Jahre 1934 lösten sich Aussperrung und Arbeitslosigkeit mit Zeiten als Betriebsrat und Vertrauensmann ab. Längere Zeit war er auch als Gruppenführer in den Steyr-Werken beschäftigt, doch auch da stellte er sich nicht in den Dienst der .kapitalistischen Ge– sellschaft, sein Sinn war bei den Arbeitern. In den schweren Jahren der gewaltsamen Unterdrückung Osterreichs führte Gen. Sigmund trotz seines hohen Alters den Kampf an der Seite seiner jungen Genossen zur Befreiung Osterreichs, zur Wiedergewinnung der demokratischen Rechte weiter. Im August 1944 wurde er verhaftet. Er war kaum aus dem Spital entlassen und wäre der Erholung dringend bedürftig gewesen, je– doch, was fragte die Gestapo darnach. Er stand ja bereits auf der liste der „ Todeskandidaten". So erklärte einmal ein gewisser Heindl, Agent der Gestapo in Steyr, gegenüber der Tochter in zynischester Weise: Da haben wir ein gutes· Futter f)efunden. Daß die Ermordung der Steyrer Freiheitskämpfer, deren Verhaftung in der Zeit vom August bis September 1944 erfolgte, eine beschlossene Sache war, bestätigte Eigruber in seiner Rede in Steyr im Herbst 1944, wo er brutal erklärte, von den Steyrer Verhafteten werde keiner mehr zurückkehren. - Genosse Siegmund wurde ,nach Mauthausen verschleppt und starb nach wochenlangen Martern den Heldentod -als Vorkämpfer seiner Klasse und im Bewußtsein, daß Osterreichs Freiheit wieder hergestellt werden wird.

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