Christoph Jungwirth - Fremdenverkehrsangebote im Steyr des 19. Jahrhunderts
4 Danach besuchte er, quasi als Industrietourist, am Rückweg die Waffenfabrik samt Ausbildungsstätte: „Zum Ganzen der Gewehrfabrik gehören noch verschiedene Werkstätten, welche sich teils hier, teils in der Stadt befinden. Unterm Himmel 4 besah ich nebst anderen eine, wo die Flintenschlösser für den Hof auf Kommission gemacht werden. Es arbeiteten viele Lütticher darin, welche gut Französisch sprachen. In dem vormaligen Jesuitenkollegium zu Steyr ist das Institut der Büchsenmacherlehrlinge.“ 5 Wenige Jahrzehnte später, im 19. Jahrhundert, nahm der Fremdenverkehr in Steyr zuerst langsam und mit Eröffnung der beiden Eisenbahnlinien (Kronprinz-Rudolf-Bahn, Steyrtal Bahn) ab 1870 zunehmend Fahrt auf. Touristische Gastronomie und Freizeitaktivitäten für UrlauberInnen wurden angeboten und in Reiseführern beschrieben. Dem wird in hier nachgegangen. Anhand der 16 zwischen 1800 und 1899 publizierten Reise-, Kultur- und Bahnführer 6 werden die Hotels und Gasthöfe für Reisende sowie die den TouristInnen angebotenen Freizeit-, Sport- und Kulturaktivitäten geschildert und deren Entwicklung analysiert. Klarerweise bildet eine Abhandlung anhand von Reiseführern nicht alle existierenden Angebote ab. Aber es kann davon ausgegangen werden, dass die wesentlichen Tourismusangebote in solchen Publikationen aufscheinen. Autoren rücken für UrlauberInnen das in den Vordergrund, das seitens der Stadt vorrangig angeboten wird. Und anderseits finden sich in Reiseführern Angebote, die von Reisenden auch nachgefragt werden. 4 Gemeint ist der Ortsteil Unterhimmel. 5 Leitner K. F. v., 1798, S. 13. 6 Basis ist die Sammlung an Reise- und Kulturführern Steyr. Meines Wissens ist, bis auf ein Buch, dies der vollständige historische Bestand für 1800 - 1899. Siehe : https://www.yumpu.com/de/document/read/65789288/reisefuhrer- steyr-sammlung-jungwirth D ie hier verwendeten Publikationen sind im Literaturverzeichnis getrennt ausgewiesen.
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