Josef Ofner - Die Eisenstadt Steyr

98 der Stände auch um den wirtschaftlichen Aufstieg seiner Vaterstadt Steyr große Verdienste erwarb, seine Blütezeit erlebte. Reslfeldt zählte nun auch zu jenen Künstlern, die Abt Anselm I. mit der Ausgestaltung der herrlichen Abteikirche betraute. Er bezog ein jährliches Stipendium von 200 Gulden und wurde unter die Offizialen des Klosters auf- genommen. Frei von drückenden Daseinssorgen konnte er sich ganz seiner Kunst widmen. Während seiner 51-jährigen Tätigkeit als Klostermaler schuf Reslfeldt, er starb am 13. Jänner 1735, zahlreiche Werke, die noch heute viele Altäre in den Kirchen unseres Vaterlandes schmücken. Von Reslfeldt stammen auch interessante Ansichtszeichnungen der einstigen Garstner Stiftspfarren, darunter auch von Steyr, die 1693 zu Augs- burg in Kupfer gestochen wurden. Nach Reslfeldt wirkten in Steyr die Maler Johann Georg Morzer und Franz Xaver Gürtler. Morzer kam 1735 aus Gmunden und war hauptsächlich als Porträtmaler tätig. Gürtler stammte aus Wien und erhielt 1778 in Steyr das Bürgerrecht. Mit 1. November 1785 wurde er Zeichenmeister an der k. k. Hauptschule, an der er bis zum Jahre 1817 unterrichtete. Die Stadtbrunnen Gegen Ende des 17. Jahrhunderts wurden am Stadtplatz neue Brun- nenanlagen geschaffen. Im Jahre 1682 kaufte die Stadtgemeinde das mächtige Granitbecken für den Brunnen am unteren Stadtplatz vom Kloster Windhaag im Mühlviertel und ließ es auf demWasserweg nach Steyr bringen. Die Aufstellung übernahmen der Maurermeister Hans Pellendoder und die Münzbacher Steinmetzmeister Jakob Rebhändl und Georg Pichler. Der Steinmetz Peter Petz aus Linz lieferte die mit der Statue des hl. Leopold gekrönte, mit Engelfiguren und anderen barocken Verzierungen geschmückte Brunnensäule. Hans Adam Teücher, Stadtschmied, verfertigte die Eisenklammern und jedenfalls auch die hübschen Spiralenfelder, in denen sich die Krüglein an den Spiralendungen überaus reizvoll ausnehmen. 1685 war der prächtige Brunnen, der durch seine Mächtigkeit die übrigen weit übertraf, vollendet. Die Gesamtkosten betrugen rund 2820 Gulden.

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