39 grenzte. Im folgenden Jahrhundert finden wir die Schule im heutigen Mesnerhaus (Brucknerplatz Nr. 6) und 1543 im Hause Berggasse Nr. 46, das die Stadt im Jahre 1500 durch Kauf erworben hatte. Um 1525 hielt der Protestantismus seinen Einzug in Steyr. Die mittelalterliche Stadtschule wurde zur evangelischen Lateinschule. Daneben vollzog sich die Entwicklung des deutschen Schulwesens, jedoch viel langsamer, es kam erst in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zur Entfaltung. Die Belagerung der Vorstadt Steyrdorf Steyr war im Mittelalter nicht nur ein Handelsplatz, sondern wie andere Städte auch eine Festung. Den natürlichen Schutz bildete gegen Norden die Steyr, gegen Osten die Enns. Wahrscheinlich war das an die Burgbefestigung angrenzende Gebiet der heutigen Enge ursprünglich von Mauern umgeben, die später, als die obere Häuserzeile des Stadtplatzes entstand, abgebrochen und zum Teil verbaut wurden. Nach Preuenhueber befand sich am linken Ennsufer, entlang des Stadtplatzes „ein hültzerner vom Wasser zerrissener Schlag, den man in gefährlichen Läufften mit einer eisern Ketten zu verwahren pflegte“. Im Raum der Pfarrgasse und Stadtpfarrkirche dürfte schon frühzeitig eine Befestigungsanlage vorhanden gewesen sein. Die älteste Wehrbefestigung in Steyrdorf umschloss nur „Inner-Steyrdorf“. Der Mauerzug verlief vom Orttor in der Schlüsselhofgasse hinauf gegen den Tabor, dann durch den steilen Abhang zum sogenannten „Hungerturm“ hinter der heutigen Dunkelapotheke, hinunter zum Brittingertor in der Kirchengasse und endete beim Tor in der Badgasse, das durch ein Fallgitter gesperrt werden konnte. Im 14. Jahrhundert hatte Steyr unter Heuschreckenschwärmen (1336, 1338), Erdbeben (1348) und Pest (1349) zu leiden, blieb aber von nennenswerten Kriegsereignissen verschont. In der Zeit der Hussitenkriege musste die Stadt 1500 Gulden aufbringen und ein Aufgebot stellen (1431). Im Jahre 1467 jedoch, als Kaiser Friedrich III. die an Jörg von Stein verpfändete Herrschaft Steyr einlösen wollte, wurde das Stadtgebiet zum Schauplatz kriegerischer Handlungen. Hierzu sei vorerst bemerkt, dass die Verwaltung der Herrschaft Steyr
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