Josef Ofner - Die Eisenstadt Steyr
19 Auf Grund dieses Privilegiums konnten u. a. die Bürger den Stadtrich- ter selbst wählen, sie waren berechtigt zum Weinausschank, sie durften Ei- sen, Brenn- und Bauholz zollfrei in die Stadt bringen und erhielten bedeu- tende Mautbegünstigungen. Der große Freiheitsbrief aber sicherte der Stadt auch das Stapelrecht auf Holz und Eisen aus dem Innerberg. Drei Tage lang mussten diese Rohstoffe den Bürgern feilgeboten werden. Erst wenn sich nach dieser Zeit kein Käufer gefunden hatte, konnte man sie weiterfüh- ren. Dieses, der mittelalterlichen Handelspolitik entspringende Zwangs- recht legte den sicheren Boden zum Emporblühen der mittelalterlichen Stadtwirtschaft, in der der Eisen- und Stahlhandel sowie die Eisenverarbei- tung die vorherrschende Rolle spielten.
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