Josef Ofner - Die Eisenstadt Steyr
159 die Stadtgemeinde in den Jahren 1953 bis 1955 auf der Ennsleite für die dor- tigen, bisher in einem Wohngebäude untergebrachten Schulen und für eine 1954 eröffnete Mädchenhauptschule. So leistete die Stadt, die auch die alten Schulhäuser erneuerte und sie- ben Kindergärten schuf, nach dem Krieg wie nie zuvor auf dem Schulsektor hervorragende Arbeit, Steyr wurde zu einer bedeutenden Schulstadt. Kulturelle Einrichtungen In der Eisenstadt herrschte zu allen Zeiten ein reges Kulturleben. In den letzten 100 Jahren pflegte man die Schauspielkunst nicht nur im Stadttheater, sondern auch auf Dilettantenbühnen. Glänzende Darbietungen klassischer, Musik veranstalteten der Musikverein, die Stadtkapelle, die Kir- chenchöre und die Gesangvereine. Nach dem ersten Weltkrieg fand der Rundfunk rasche Verbreitung. Die „1. öffentliche Radio - Konzerthalle“ eröffnete am 7. Februar 1925 Josef Heitzmann im Hause Gleinker Gasse Nr. 17. Die Zahl der städtischen Kinos stieg nach dem zweiten Krieg von zwei auf fünf. Das im Februar 1946 beimMagistrat errichtete Kulturamt fördert in vie- len Belangen das kulturelle Leben der Stadt. Es ermöglicht Dichter-, Solisten- und Vortragsabende, Ausstellungen und Konzerte, die Veröffentlichung hei- matgeschichtlicher Arbeiten, die Fortführung des seit 1888 erscheinenden „Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalenders für Stadt und Land“, die Kurse der Volkshochschule und die Ausgestaltung des Steyrer Heimathauses. Religiöse und wissenschaftliche Vorträge vermittelt das „Katholische Bildungswerk“. Im Jahre 1913 wurde im Innerbergerstadel, der seit 1887 im Besitz der Waffenfabrik-Gesellschaft war und 1908 von der Stadtgemeinde erworben wurde, das Stadtmuseum eröffnet. Um die Gründung des Museums erwarben sich größte Verdienste der Bankdirektor und Ehrenbürger der Stadt Steyr, Jakob Kautsch (1845 bis 1920), und dessen Gemahlin Marianne, geborene v. Braunendal (gest. 1919). Eine Neuordnung der reichen Sammlungen wurde nach 1945 vorgenommen, zehn Jahre später im Garten des Museums eine überaus sehenswerte Ham- merschmiede erbaut und in neugeschaffenen Räumen die berühmte Mess-
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