Josef Ofner - Die Eisenstadt Steyr

157 Staat, Land und Stadt errichteten Blümelhuber im Jahre 1910 das Meisteratelier („Landeskunstschule für Stahlschnitt“) am Abhang des Tabors. Seine bedeutendsten Werke sind: Nobel-Schere, Fürstenbergsches Jagdmesser, Jagdmesser der Familie Imhof, das Kalksburger Kreuz (1911), Unika-Plakette „Evangelium“, „Menschheitszukunft“, Linzer Domschlüssel (1924), „Mutter Erde und ihre Kinder“. Als Mitarbeiter Blümelhubers kam im Jahre 1907 Hans Gerstmayr nach Steyr. Er wurde am 14. April 1882 zu Rubring an der Enns geboren. In Wien besuchte er die Kunstgewerbeschule und war Schüler von Stephan, Mar- schall, Cizek, Hafner und Schwarz. Nach dem erstenWeltkrieg war Gerstmayr als Zeichenlehrer am Stiftsgymnasium in Mehrerau tätig und wurde 1920 zum Professor an der metallkunstgewerblichen Abteilung der Fachschule in Steyr ernannt. Professor Gerstmayr verfertigte durchbrochene Stahlschnittarbeiten, wie Anhänger, Jagdmesser, Petschafte und kunstvolle Treibarbeiten aus Sil- ber, Messing und Kupfer. Die Schulstadt Steyr Im städtischen Schulwesen trat nach dem ersten Weltkrieg in mancher Hinsicht eine Änderung ein. Zur praktischen Ausbildung der schulmündigen Mädchen eröffnete die Stadtgemeinde im Jahre 1923 in der Schwimmschulstraße eine Frauenbe- rufsschule. Die Bundes-Oberrealschule wurde laut Anordnung des Unterrichtsmi- nisteriums vom 26. Juni 1924 in ein Bundes-Realgymnasium umgestaltet. In der nationalsozialistischen Ära (1938 bis 1945), in der diese Anstalt als Ober- schule nach reichsdeutschemVorbild bestand, zerstörten am 24. Februar 1944 Bomben den Nordtrakt des Schulhauses. Der vom Stadtrat im November 1945 beschlossene Wiederaufbau dieses Flügels wurde im Herbst 1948 beendet. Sämtliche Anlagen der Bundeslehranstalt für Eisen- und Stahlbearbei- tung und für Elektrotechnik in der Schlüsselhofgasse (ehemaliges Kasernge- bäude) gingen 1930 in den Besitz des Bundes über. Gegen Ende des Krieges 1939 bis 1945 wurde der Schulbetrieb aufgelassen und das Gebäude den Steyr-Werken als Arbeitsstätte zugewiesen. Unter den schwierigsten Ver-

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