156 mungen dieser Art gehören die Ziegelwerke „Stadlmayr“ in der Wolfernstraße, die seit dem Jahre 1728 bestehen. Gleink wurde nach dem Kriege zum Sitz einer Gablonzer Schmuckwaren-Industrie („Glas-Bijou“). Eisenkunst und Stahlschnitt In Steyr, wo durch Jahrhunderte sämtliche Zweige der Eisenverarbeitung betrieben wurden, waren auch die technischen Voraussetzungen für die künstlerische Formung von Eisen und Stahl gegeben. Ansehnlich ist heute noch die Zahl alter und moderner Werke der Eisenkunst. Wir finden sie in den Kirchen, im Friedhof, im Heimathaus und an öffentlichen und privaten Gebäuden. Besonders beachtenswert sind die prächtigen schmiedeeisernen Wirtshausschilder, von welchen einzelne bereits in der Renaissance-Zeit angefertigt wurden. Der in dieser Zeit wahrscheinlich auch in Steyr schon geübte Stahlschnitt wurde im 19. Jahrhundert weitergebildet in der Werkstätte des Stahlschneiders Anton Batsche in Wien, zu seiner Zeit wohl der einzige Stahlschnittmeister in Österreich und in Deutschland. Gustav Ritzinger (1856 bis 1900), der Sohn eines Wiener Stahlwarenhändlers, lernte bei Batsche in der Zeit vom 1. Oktober 1871 bis 1. Mai 1872 die Stahlschnittkunst. Im August 1878 wurde er an der „Versuchsanstalt und Lehrwerkstätte für Stahl- und Eisenindustrie“ in Steyr als Lehrer angestellt und 1891 zum Direktor ernannt. Zu seinen Stahlschnittarbeiten zählen die für den Grafen Franz Emmerich Lamberg zu Geschenkzwecken kunstvoll ausgeführten Jagdmesser und Papierscheren und der wunderbar gearbeitete Schlüssel zum Prunkschrank des Kronprinzenpaares. Ritzinger wird als Lehrer Michael Blümelhubers bezeichnet. Dieser Künstler wurde am 23. September 1865 in Christkindl als Sohn eines Eisenarbeiters geboren und starb in Steyr am 20. Jänner 1936. In seiner Jugend litt er jahrelang an den Folgen einer Typhuserkrankung. Nach dem Besuch der damals neugegründeten Fachschule trachtete er nach Selbständigkeit und fand in Graf Franz v. Lamberg einen mächtigen Förderer seiner Kunst. Seine Kunstwerke aus Stahl fanden auf den Ausstellungen in Wien, Paris und London volle Bewunderung und Anerkennung.
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