Josef Ofner - Die Eisenstadt Steyr

148 schwunghaften Schleichhandel zur Folge. Am Bahnhof kontrollierte man das Gepäck der Reisenden und beschlagnahmte die im Schleichhandel erworbe- nen Lebensmittel. Im Herbst erfasste die „Spanische Grippe“ große Teile der unterernährten Bevölkerung. Der Zusammenbruch der Österreichisch-Ungarischen Monarchie führte in Steyr am 1. November 1918 zur Gründung eines „Nationalrates“ und zur Aufstellung einer Volkswehr. Am 3. November wurde ein mit slowe- nischen Schützen besetzter Transportzug hier angehalten und das mitge- führte Kriegsmaterial beschlagnahmt. An die Stelle des bisherigen Gemeinderates traten am 21. November 36 provisorische Gemeinderäte. Nach der imMai 1919 durchgeführten Wahl bestand diese Körperschaft aus 25 Sozialdemokraten, acht Christlichsozialen und drei Vertretern der Freiheits- und Ordnungspartei, zum Bürgermeister wurde am 25. Mai Josef Wokral gewählt. Am 1. August 1920 bezogen Einheiten (Alpenjäger) der neuen öster- reichischen Wehrmacht die Artilleriekaserne am Tabor. An die 200 Gefallenen Steyrs erinnert das Kriegerdenkmal an der Westwand der Stadtpfarrkirche. (Enthüllt am 7. Mai 1933.)

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