134 Jahrzehnt unseres Jahrhunderts die weltbekannten Mannlicher-Schönauer Jagdstutzen, die Maschinengewehre „System Schwarzlose“ und die Taschenpistolen „System Pieper“. Da die alten Fabriksanlagen an den Ufern der Steyr nicht mehr den technischen Anforderungen entsprachen, erbaute die Waffenfabrik-Gesellschaft vor Beginn des Weltkrieges (1912 bis 1914) das große Hauptwerk auf den Plattnergründen in Ennsdorf. Im ersten Weltkrieg stieg die Belegschaft der Waffenfabrik auf 15.000 Mann, die tägliche Arbeitsleistung betrug 3300 Gewehre, 300 Pistolen und 100 Maschinengewehre. Mitten im Krieg, im August 1916, setzten bereits die Vorbereitungsarbeiten für die Friedensproduktion, den Automobilbau, ein. Auf der Ennsleite begann man 1917 mit dem Bau von 32 Wohnhäusern für die Arbeiterschaft. Die erste elektrische Straßenbeleuchtung Um 1882 war ein Großteil der europäischen Heere mit Hinterladergewehren ausgerüstet. Die Produktion in der Waffenfabrik ging allmählich zurück und erreichte 1884 ihren Tiefstand. Um diese Geschäftskrise zu überbrücken, nahm Josef Werndl, der die ungeheure Tragweite der elektrischen Energie frühzeitig erkannte, die Erzeugung elektrischer Beleuchtungskörper und Maschinen in das Produktionsprogramm der Waffenfabrik auf. Zu diesem Zweck trat er mit Johann Siegmund Schuckert in Nürnberg in Verbindung, traf mit Piette und Krizik aus Pilsen, die ein Patent auf Bogenlampen besaßen, ein Abkommen und übertrug dem Techniker Dr. Johann Puluy aus Prag die Erzeugung der Glühlampen. Im Jahre 1883 konnte Werndl auf der „Internationalen Elektrischen Ausstellung“ in Wien eine Dynamomaschine vorführen, die von Dampfkraft angetrieben, Bogenlampen mit Strom versorgte. Der Generaldirektor erließ im Jänner 1884 im „Alpenboten“ einen „Aufruf zur Beteiligung bei der in Steyr im Jahre 1884 zu veranstaltenden Elektrischen, Landes-Industrie-, Forst- und Kulturhistorischen Ausstellung“.
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