Josef Ofner - Die Eisenstadt Steyr
123 Lehranstalt eröffnet werden, die bereits 1843 in der Monarchie großes An- sehen genoss. 1847 wurde der vierten Klasse an der k. k. Hauptschule ein zweiter Jahrgang angegliedert, in dem Architektur, Mechanik, Stereometrie, Bau- und Wasserkunde gelehrt wurde. Aus diesem Jahrgang erwuchs 1849 die unselbständige zweiklassige Unterrealschule (1849 bis 1863). Lehrlinge und Gesellen mussten an Sonntagen von acht bis zehn Uhr den Zeichenunterricht an der k. k. Hauptschule besuchen. Erzherzog Johann gründete 1837 den Innerösterreichischen Gewerbe- verein, dem auch Oberösterreich angeschlossen wurde. Auf der zweiten Ge- neralversammlung des Vereines im September 1839 fassteman den Beschluss, in der Stadt Steyr, die durch das Innerberger-Eisenwesen mit der Steiermark immer innig verbunden war, ein eigenes Mandatariat (Zweiggruppe) zu errich- ten. Besondere Verdienste erwarb sich um diese Gründung der damals in Steyr beschäftigte k. k. Katastral-Vermessungs-Inspektor Karl Schmutz. Dem Eisen- händler Josef v. Koller wurde die Führung des Mandatariats übertragen. Die Zahl der Mitglieder stieg anfangs gleich auf 450, und als am 15. November die- ses Jahres die erste Versammlung einberufen wurde, nahmen von Steyr 106 Mitglieder aus den eisenverarbeitenden Berufen teil. Am 1. Dezember 1841 eröffnete der Verein im Steyrer Rathaus zu Eh- ren des Protektors Erzherzog Johann eine Industrie-Ausstellung, die 134 Teil- nehmer mit 2000 Ausstellungsstücken aus der Stahl- und Eisenverarbeitung beschickten. Ersprießlich wirkte das „Mandatariat des Industrie- und Gewerbever- eines für Inn- und Oberösterreich mit Salzburg zu Steyr“ auf dem Gebiete des technischen Schulwesens, indem es die Errichtung obiger Lehranstalten durchsetzte. Nach Steyr entstanden auch in Linz, Ried, Waidhofen und Salzburg Mandatariate, die man später zu Delegationen erhob. Im Jahre 1852 lösten sie sich vom Innerösterreichischen Gewerbeverein und vereinigten sich zu einem unabhängigen Gewerbeverein im Lande ob der Enns. Franz Schubert und seine Steyrer Freunde Der Liederfürst Franz Schubert weilte in den Jahren 1819, 1823 und 1827 in Steyr. Er kam jedes Mal in Begleitung des k. k. Hofopernsängers Jo- hann Michael Vogl. Beide fanden in den musikliebenden Familien Dr. Albert
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