Jörg von Stein, der Herr und Regierer der Herrlichleit Steier

7 Commandanten in jenem Orte 13109 ungarische Gulden schuldig geblieben war, .welche er für ihn zu jener Zeit ausgegeben hatte, wie er wenigstens später im Jahre 1470 erklärte. Wie lange er in dessen Diensten gestanden war, ist nicht bekannt, so viel ist aber gewiss, dass er spfüer, sehr wahr– scheinlich im Jahre 1458, als Erzherzog Albrecht das Land ob der Enns zu seinem Antheile erhielt, jene Dienste verliess urid zu diesem übertrat, bei dem er bald zu hohen Ehren und Würden, gelangte, indem er sein Rath und Kanzler wurde und wichtige Geschäfte leitete. Erzherzog Albrecht war ein freundlicher, gütiger l\Jann, sehr freigebig gegen seine Anhänger und Diener, aber auch unruhigen Geistes und kriegerisch gesinnt, der nie mit seinem Besitze zufrieden war, sondern immer weiter strebte und seinem Bruder dem K. Friedrich das Land· unter der Enns selbst mit Gewalt zu entreissen suchte. Dabei war er sehr verschwenderisch, kam in viele Verlegenheiten und hatte immer Geld vonnöthen. Bei einer solchen Gelegenheit wollte er nun im Jahre 1459 oder 1460? die Stadt und Burg Steier, ohne Zweifel gegün eine sehr bedeutende Summe, dem J ö r g v o n S t e i n sogar e r b l i ch übergeben. Die Bürger aber duldeten dieses nicht und widersetzten sich. Albrecht zog nun mit Truppen vor die Stadt, deren Thore jedoch verschlossen waren. Er konnte mit Gewalt nichts ausrichten, schlug nun den Weg der Güte ein, und ersuchte, sie möchten ihn mit wenigen Begleitern in die Stadt lassen , was sie auch thaten. Der Herzog sprach nun: Warum wollt ihr den Jörg von Stein nicht gehorchen und schwören? Sie sagten : Der Ehre wegen , er habe kein Recht eine Stadt oder ein Schloss auf diese ,v eise zu trennen und einem andern zu übergeben, sie leiden es daher auch nicht. Das ganze Land sei in zwei Theile getheilt, einer davon gehöre i h m und auch S t e i er und sie wollen ihm in rechtlichen Sachen gehorchen. Er bat nun , sie möchten ihn in seiner Noth (wahrscheinlich Geldnoth) nicht

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