40 Jörg von Stein hatte ihm sehr wahrschein1ich im J. 1461 oder 1462 jene Schlösser abgenommen, wo Fehden der Ritter und Anhänger des Kaisers und des Erzherzoges Albrecht VI. gegeneinander an der Tagesordnung waren. Dieser behielt ohnehin die im Lande unter der Enns von ihm oder seinen Hauptleuten eroberten Schlösser seiner Gegner und verpfändete dann auch jene genannten, Aggstein, Wald und Achleuthen, dem Jörg von Stein im Jahre 1463. Uebrigens gelangte Boskowitz nicht zum Besitze .von Steier, noch dieser Orte oder Schlösser; ob er dafür eine Entschädigung erhielt, ist uns nicht bekannt, jedoch sehr unwahrscheinlich. Jörg von Stein begab sich nun in die Dienste des Königs l\Iathias von Ungarn, dem auch l\Iähren, Schlesien und die Lausitz gehuldigct hatten und der sogar von seinen Anhängern in diesen Llindern und von böhmischen Grossen , welche gegen ihren eigenen König, Georg Podiebrad , stritten , zum Könige „von Böhmen ausgerufen wurde und zu Breslau die Huldigung annahm ; allein er brachte dieses Land doch nie in seine Gewalt*), obwohl König Georg am 22. 1\Iärz 1471 starb; es kam an Wladislaus, den Sohn Casimirs, Königes von Pohlen. Von Jörg von Sfoin ist noch bekannt, dass er vom K. Mathias zu verschiedenen Unterhandlungen mit auswärtigen Fürsten und als Abgesandter bei Zusammenkünften und Berath– schlagungen auf Landtagen verwendet wurde. Zuerst sandte er ihn als seinen Rath an den l\Iarkgrafen Albrecht Achilles von Brandenburg und ersuchte diesen in einem Schreiben, demselben allen Glauben und das ganze· Vertrauen zu schenken. Es betraf nämlich die feindliche Gesinnung und Kriegsrüstung des Königes Casimir von Pohlen gegen K. l\latliias von Ungarn und er ersuchte den l\larkgt·afen um Hülfe gegen denselben ** ). '') Lichnowsky VII. S 132. "") Archiv für Kunde öslerreichischer Geschichlsquellen. Herausgegeben von der kaiserlichen Akademie der Wissenscharten z~ Wien Jahrgang 1851. B. VII,, 1. und 2. Hefl, S, 55. Datum den 24. December 1471 im Feldlager vor Neilra.
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