88 Gefahr vorhanden, dass sich diese mit den Dienern desselben verbinden und einen Anschlag auf das Schloss und die Stadt ausführen würden. Dieses wurde also vereitelt, aber Jörg von Stein war unermüdet, er konnte seinen Verlust nicht verschmerzen µnd beschloss noch einmal Gewalt zu br:mchen um Steier zu erobern. Er sammelte unter dem Schutze des Königs Georg von Böhmen, welcher mit dem Kaiser in Feindschaft stand, vorzüglich in der Gegend um Tabor, viele Truppen zu Pferd und zu Fuss um einen Einfall in das l\föhlviertel zu machen und vielleicht bis Steier vorzudringen, doch der Landes- Haupt– m:mn Reinprecht von Walsee erhielt davon Kunde und befühl am 11. Februar 1470, dass man dort auf der Huth sei und sich riiste, was ohne Zweifel auch geschah, denn Jörg von Stein konnte in jener Gegend nichts ausrichten und wandte sich nach Unterösterreich , wo er aber auch grossen Wider– stand fand. Nun sah er endlich die Fruchtlosigkeit seiner Bemühungen in Bezug auf Steier und seine Besitzungen in Oesterreich ein und ward derselben müde. Er zog sich nach Mähren und übertrug seine vermeintlichen oder gerechten Anspriiche an seinen Freund Ulrich von Boskowitz zu Zymburg. Er stellte nämlich zu l\fährisch-Trübau am 30. November 1470 eine Urkunde aus, worin er demseJben Alles übertrug, was ihm (nach seine1· Behauptun~) noch gehörte und erklärte , er habe früher von dem Erzherzoge Albrecht Schloss und Stadt Steier sammt dem l\Iarkte Aschbach g·egen 14000 ungarische Gulden, ferner die Schlösser Achleuthen, Angstein und Wald, welche er (Stein)· von Jörg dem Scher.khen erobert, pfandweisc versetzt erhalten und darüber Verschreibungen bekommen , die er noch besitze ; von diesen seinen Besitzungen habe ihn Kaiser Friedrich ohne Recht mit Gewalt vertrieben und auch dort sein beweg– liches Eigenthum wegnehmen Jassen; alle diese Forderungen, nebst einer Schuldforderung von 13109 Guklen, 4 Schillingen und 4 Pfennigen, die er für den Kaiser, als er dessen Hauptmann
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