Jörg von Stein, der Herr und Regierer der Herrlichleit Steier

86 des Königes, so grossen Schaden angethan. Er möchte diesen ersetzen, sonst miisste er zu andern Mitteln greifen$). Die Belagerung der Burg erstrer.kte sir.h noch in das folgende Jahr hinüber; denn der Kaiser schrieb aus Neustadt am Dienstag nach dem neuen Jahre 1468 an die Bürger von Steier, welche ihn um Ersatz des gros~en Schadens gebeten hatten, den sie in diesen Zeiten erlitten, vertröstete dieselben auf die Zukunft, wo er ihnen helfen würde, wie er könnte, dankte ihnen und ermunterte sie, dem Ulrich von Gravenegg behilflich zu sein, damit die Burg endlich erobert würde ** ). Herzog Victorin hatte während dieser Zeit vom Kaiser keine Antwort erhalten, daher kündigte er demselben im Auf– trage seines Vaters aus Nauserlitz am 8. Januar ordentlich die Fehde an *** ). Er rückte auch gleich vorwärts über das Kloster Zwettel in das Land ob der Enns herauf, und kam, ohne Wiederstand zu finden, bis Pulgarn (unterhalb Steiereck), welches damals ein Nonnenkloster war, besetzte und befestigte dasselbe. Von hier aus wollte er nun über die Donau setzen, nach Steier ziehen, die Stadt erobern und das Schloss von der Belagerung befreien. Allein er konnte den Uebergang über die Donau wegen der guten Anstalt jenseits nicht bewerkstelligen, räumte sogar wieder Pulgarn und zog sich nach l\Iähren zurück, aber nicht etwa gedrängt von Truppen des Kaisers, sondern weil der König l\Iathias von Ungarn, im Bunde mit diesem, dem l(önige von Böhmen den Krieg angekündiget hatte und im Begriffe stand, l\Jähren anzugreifen, welches er später auch eroberte. Die Burg zu Steier hatte nun auch keine Hoffnung auf Hi.ilfe mehr, die Belagerung wurde kräftig fortgesetzt, wozu man sogar die Landwehr aufbot. *) Preuenhuber S. 123. Lichnowsky VII. Reg. 1222. K. k. g. A. ") Prcuenhuber S. 122 ***) Lichnowsky VII. Reg. 1226. Chmel's Reg, Nro. 5307.

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