Jörg von Stein, der Herr und Regierer der Herrlichleit Steier

85 ein, wie es aus einem Befehle K. Friedrichs an seine Verweser zu Aussee vom 8. August 1467 hervorgeht * ). Grössere Ereignisse scheinen jedoch damals nicht vor– gefallen zu sein; Jörg von Stein blieb im Besitze von Steier und berichtete noch am ersten November d. J. dem Herzoge Sigismund seine frühere Eroberung dieser Stadt durch Sturm, aber von späteren I~mpfen oder andern wichtigen Vorfälle~ macht er keine Erwlihnung**). Nach einigen Wochen fand aber ein grosser Umschwung der Dinge statt. Kaiser Friedrich sandte plötzlich seinen Feldherrn Ulrich, Freiherrn von Gravenegg, gegen' die Mitte des Dezembers mit Truppen nach Steier, die Bürger nahmen ihn willig in die Stadt :mf und leisteten ihm die Huldigung , wofür ihnen der Kaiser in einem eigenen Schreiben aus Neustadt, datirt. vom 20. Dezember I dankte und sie aufforderte dem Grafönegg ferncrs gegen Jörg von Stein beizustehen , damit auch die Burg erobert. werde und von da aus Niemanden mehr ein Schaden zugeführt werden könnte*~·*). Diese kam also nicht zugleich mit der Stadt in die Gewalt des Kaisers, sondern die böhmischen Söl<lner und Jörg von Stein selbst (wenn er wirklich sich in derselben befönd) ver– theidigten sich tapfer gegen die Truppen und die Bürger. Die Belagerung, welche vorziiglich von Seite des Hofgartens be– trieben wurde, zog sich in die Uinge und die Söldner erwar– teten Hülfe aus Böhmen urid den Ersatz dei· Burg durch die– selben, auch nicht ohne Grund, denn der Herzog Vicktorin, Sohn des Königs von Böhmen , Georg Po<liebrad, riickte bald wirklich zur Hülfe heran. Er sandte am 29. Dezember 1467 ein· heftiges Schreiben an den Kaiser, warf ihm Undank und Ungerechtigkeit vor, au~h dass er dem Jörg von Stein , dem Rathe und treuen Diener r.) tichno":iky VII. Reg 118!. Ii. k. ; . .\, Chmel's Reg. Nr. ~130. N~ustaJL arn 8. August. "*) Fontes rerum austr. (ut supra) Dipl. Habsburg. 5. 20i. '.1' 11 k) Preuenhuber S. 122.

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