84 er nicht mehr im Lande ob der Enns und wolle sich zu seinen Freunden begeben; er bitte ihn daher, er möge ihm von dem Herzoge Sigismund ein geschriebenes Geleite durch dessen Länder verschaffen , für ihn , seine Diener und sein Gut und das Geleite ihm bald zuschicken*). Er scheint also damals bessere Gesinnungen gehabt zu haben, wünschte Ruhe und sich von dem bisherigen Schauplatze zu entfe1nen. Aber die Sache ging anders als man hoffte; höchst wahrscheinlich erhielt er die versprochene Summe Geldes von dem Kaiser nicht, der ohnehin stets Mangel daran hatte; wenigstens ist keine Quittung oder Revers darüber von Seite Stein's vorhanden, da doch sonst viele Actenstücke und Nachrichten ihn betreffend sich vorfinden, auch machte er später noch immer diese Forderung und besass die Pfandverschreibung von Steier*~). Wahrscheinlich· im Grimme darüber und wohl üherhaupt aus Raubsucht begann er nach Ablauf· des Waffenstillstandes wieder Streifzüge und Gewaltthaten im Bunde mit Pucheim und Stephan von Eytzing; diess geht daraus hervor, weil der Kaiser am Sonntage nach Pfingsten ( 24. 1\lai) eine Instruktion für seine Räthe erliess, welche bei der grossen Landesversammlung zu Korneuburg erscheinen sollten , des Inhaltes , dass daselbst mit Stein und seinen Genossen ,·erhandelt werden soJle • um die Einigkeit -herzustellen und einen Vertrag ahzuschliessen, käme aber eine solche Ausgleichung nicht ZU Stande' so sollen die Stände dieselben händigen und das Land zu schützen suchen *** ). Die Geschichte diese1· Zeit erzählt aber von einem solchen Vergleiche nichts, nur ist bekannt, dass sich jene drei zum Könige von Böhmen begaben un<l ihn um Hülfe baten, welche er ihnen versprach und auch bald leistete. Denn schon im August rückten böhmische Truppen im Lande ob der Enns *) Foules rerum aum. (ut supra). Dipl, Habsburg. Nro, 28. Steier den S. April 1467. **} \.ichnowsky Vll. S. 108 isi auch ditser Ansicht. *ll 11 ) Cbmel's Materialien B. II. Abth, II. S. 29i. Chmel's Rereslen 5010.
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