Jörg von Stein, der Herr und Regierer der Herrlichleit Steier

83 erlittenen Schaden ihm ersetzen möchte. Der Kaiser antwor– tete aber kräftig, Stein sei sein Unterthan , der König habe mit ihm nichts zu schaffen, er soll demselben vielmehr zur Verantwortung vor ihn zu bringen suchen, er sei ihn. vieles schuldig von den Renten, Lehen und Steuern, die er unrecht– mässiger Weise so lange genossen habe. Die Gesandten fanden sich dadurch sehr bel~idiget und reisten schnell ab. Allein die· Worte des Kaisers hatten keine Wirkung und Folge und er musste .noch dazu die feindliche Gesinnung des Königs fürchten. Stein und Puch e i m gehorchten nicht, er konnte sie nicht bezwingen· und musste nun, wenn er doch Ruhe im Lande haben wollte , einen Vergleich mit ihnen abschliessen. S t e i n kam mit sicherem Geleite zur Unterhandlung nach Linz, wo er sieh .aber so trotzig und heftig benahm, dass er von dem päpstlichen Legaten sammt seinen Anhängern in den Bann gethan wurde, was aber bei ihm keinen Eindruck und keine Wirkung machte*). Der Kaiser versprach ihm um für die Rückgabe der Stadt und Burg Steier 10000 Gulden zu bezahlen und es wurde mit ihm und Pucheim ein Waffenstillstand bis zum ersten l\Iai abgeschlossen**). Dieses berichtete der Kaiser selbst am 28. Februar 1467 aus Linz dem Banns Starhemberg und Jörg von Stein schrieb am 8. April darüber an seinen Freund den Rittter Thüring von Hallwyl, dass seine Sachen jetzt gut stehen und er und der Pucheim nun Frieden haben mit dem Lande ob der Enns bis zum ersten l\Iai. Auch sei von Unterösterreich eine Ver– handlung mit ihm angesucht worden und es soll ihm der Kaiser auf dem Georgitag 13000 uvgarische Gulden zahlen; ihn über Alles quittiren und mit Gnadenbriefen versehen. Der Kaiser habe die Tading zugesagt und wenn diess geschähe, so bleibe *) Kurz's Geschichte K. Friedrichs IV. B. II. S. 79. u) Chmel's Reg. 4920, Archiv zu Riedeck. Meine Geschichte des Landes ob der Enns B. 11, Seile 15:-i. 3

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