Jörg von Stein, der Herr und Regierer der Herrlichleit Steier

31 nämliche Schicksal hatte das Stift St. Florian, welches in jenen Zeiten öfters und auch damals sehr schwer mitgenommen wurde, so dass es nicht mehr die -hinlängliche Zahl von Priestern zur Besorgung der Seelsorge unterhalten konnte. Er zog aber dann mit seinen Raubhorden auch in fernere Gegenden des Landes ob· der Enns , plünderte und verbrannte mehrere Ortschaften , · stürmte das Kloster Lambach , wurde · jedoch von dort abgetrieben , dann griff er die Giiter der Herren von Volkenstorf und Wallsee an, welche er plünderte, und als der Herr von Walsce viele Bauern sammelte und be– waffnete , und von seiner festen Burg Pernstein bei Kirchdorf im Kremsthale mit denselben und seinen Dienern den Rliubern Ein– halt thun wollte, wurde er von diesen angegriffen und geschlagen, beiläufig 200 Bauern verloren in diesem Kampfe im l\larkte Kirchdorf ihr Leben. Dann wurde bis gegen Gmunden Alles :msgeplündert oder man musste huldigen, das ist, sich mit einer grossen Summe Geldes von Brand und Plünderung loskaufen*). Im Machlande machte besonders Pucheim wieder seine Raubzüge, raubte was er konnte und plünderte das Cisterzienserstift Baumgartenberg. Zu Steier scl!Jst liess Jörg von Stein auf der Anhöhe oberhalb des Steierdorfes feste Schanzen oder ein Blockhaus hauen , welche von den böhmischen Söldnern T a b o r genannt wurden. Viele derselben befanden sich dort und als einer ihrer Anführer erscheint Wolfgang Piirstenbinder ** ). Auch heutigen Tages lieisst noch ·diese Gegend d e r T a h o r und man sieht noch alte, vel'fallcne l\Iaue·rn, doch der jetzige Wacht– thurm daselbst , wo ein J?euerwächter sich befindet, ist erst später erbauet worden. Die Schicksale der Bürger von Steier waren unter dieser tyranischen Herrschaft gewiss schlecht genug, sie wurden un– geachtet des Vergleiches bei der Uebergabe durch Volkenstorf, *) L. c. S. 119 und 42:l. **) L. c. 5. 122.

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