30 und auf mehrere Todte angeschlagen. Jörg von Stein hingegen· berichtete sp:iter ( am 8. April) seinem Freunde , dem Ritter Thüring von Hallwyl, dass er die Stadt Steier mit Sturm erobert, 1200 l\Iann an Einern Tage geschlagen, 300 getödtet und Alle bis auf 400 l\Iann gefangen genommen habe, die übrigen seien entkommen » ii b er ein Moos aus « (d. i. wahrscheinlich gegen Westen über Schwamming und Diinsting bei Christkindl, . wo sie dann nach Sierning gelangten*). Ob dieser Bericht· die Wahrheit mehr aussage oder auch übertrieben sei, miissen wir zwar dahingestellt sein lassen , doch glauben wir das Letztere. Ucber die Behandlung der Bürger nach Erstürmnng des Steierdorfes und seines Einzuges in das Schloss wissen wir nur so viel , dass er von <liesem herab <lieselben sehr be– schimpfte , sie treulose, meineidige Leute schalt, welche seine kurze Abwesenheit nicht hätten ertragen wollen; es ging gewiss auch, wenigstens im Steierdorfe, ohne Plünderung und Schaden nicht ab , was bei solchen Söldnern an und für sich zu er– warten ist. Auch sagt eine spätere Nachricht, dass K. Friedrich die Freiheiten der l\Icsserer, (welche in jener Vorstadt waren und noch sind) und die alten Ordnungen hergestellt habe, welche bei dem Ucberfalle Jörg's von Stein beschädiget oder gar vernichtet worden sind**). Nach diesem E1·cignisse erwartete man noch neue Uebergriffe und Gewaltthaten von ihm und seinen Ver– bündeten, dem Wilhelm von Puchheim, und leider bald genug sollte ihre Raublust sich befriedigen. Sie kannten nun ihre l\Iacht und die· Schwäche des Kaisers und verwendeten dieselbe zu wilden Plünderungen friedlicher Leute , von Klöstern und Herrschaften und Niemand that ihnen Einhalt. Zuerst fiel Jörg von Stein iiber das benachbarte Kloster Garsten her, welches sich so wie dessen unterthäniger Markt Weyer von der Plün– derung durch eine grosse Summe Geldes loskaufen musste; das *) Fontes rerum auslr. {ut supra) Nro, 28. 1467. 8. April Steier. K. k. g, A. **) Preuenhuber S. 119,
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