Jörg von Stein, der Herr und Regierer der Herrlichleit Steier

29 1100 i\Iann zu Pferd und zu Fuss auf den Anhöhen heran, wo nun der Friedhof ist. Da gelangte er zur Vorstadt Steierdorf, welche damals mit Mauern und Thoren gut befestiget war. Nun begann der Stmm auf dieselbe, aber siebenmal wurde er von den Truppen und Iliirgern abgeschl:ig-cn , erst im achten Sturme eroberte er die Vorstadt, und zwar mit Hülfe lediger Leute der Stadt, welche· vielleicht Kriegsknechte waren, die keinen Dienst hatten und sich dort aufhielten; er soll 200 l\Iann an Todten und Ver– wundeten verloren haben. Dann wurde ein Vergleich geschlossen, vermöge dessen er mit 200 l\Jann iiber die Steierbrücke zu seinen Truppen in das Schloss sich begehen konnte , wohin er kam ohne eigentlich die Stadt selbst zu betreten. In diese hatte sich der kaiserliche Feldherr Volkenstorf zurückgezogen, wo er besonders die Stadt– pfarrkirche und das Gilgenthor nächst derselben (welches vor einigen Jahren abgebrochen worden ist) besetzte und befestigte und wo er sich zu vertheidigen suchte. Kurze Zeit gelang es ihm auch jenes Thor, ·durch welches Jörg von Stein in die Stadt brechen wollle, zu erhalten, da er aber doch zu schwach war und merkte , dass viele von den Biirgern es schon mehr mit jenen als mit ihm hielten, so schloss er einen Vergleich und zog mit seinen Truppen von der Stadt Steier ab , die nun ganz in Steins Gewalt kam , welche er aber zu schonen ver– sprochen hatte. Diess geschah am 80. Januar 1467 nach einem Schreiben K. Friedrichs vom folgenden Tage an Hanns Stahremberg und an andere * ). Am 3. Fcbru:ir berichtete er demselben, dass seine Leute wegen ihrer l\linderzahl bei Steier Schaden erlitten haben** ). Der Vcrlust von kaiserlicher Seite wurde, wohl zu gering, auf dreissig Edle und Gemeine, welche gefangen wurden, *) Nach Preuenbuber S 119, 125. Chmel's Regesten, S. 497 aus dem Archh·e v. Riedeck. "*) Chmel's Reg, 4895, Aus Riedeck.

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