Jörg von Stein, der Herr und Regierer der Herrlichleit Steier

17 oherten Schlösser, sondern sogar die Abtretung des Landes ob der Enns gegen Ersatz von 200000 Gulden ; wegen der Stadt Wien sollte eigens unterhandelt werden*). Diese Bedingungen würde Erzherzog Albrecht schwerlich angenommen haben und es stand ein neuer Krieg in Aus.sieht, allein bevor ihm die– selben in \Yien bekannt gegeben wurden, war er schon eine Leiche. Er starb nämlich plötzlich Abends am 2. Dezember 1463 im 45. Jahre seines Lebens und am 6. wurde er be– graben. Sein Körper war so schnell in Fäulniss übergegangen, dass er nicht einmal einbalsamirt werden konnte. Daher glaubte man auch, dass· er vergiftet worden sei und nach der Aussage eines Dieners desselben warf man einen grossen V_erdacht auf J ö r g v o n S t e i n. Aber es ist nicht erwiesen, dass er an Gift gestorben sei**) und es ist diese That nicht sehr wahr– scheinlich von Seite Jörgs, denn er war , so weit wir wissen, mit dem Erzherzoge immer im guten Verbältnisse, der ihm seh1· geneigt war; er müsste nur durch dessen Tod sich Hoffnung auf e i g e n t h ü m1i c h e n Besitz von Steier gemacht haben , wozu jedoch wenig Aussicht war; auch ist zu bemerken, dass er sich in Betreff seiner Pfandschaft nicht etwa nun an K. Friedrich hielt , sondern nach dem Willen Albrechts an Herzog Sigismund und <lesswegen vielen Verdruss hatte. Der Kaiser, ohne Zweifel rechtmlissiger Erbe des Landes ob der Enns, machte alsogleich seine· Ansprüche geltend, aber auch Sigismund vernachlässigte die seinigen nicht. Er hatte schnell nacl.!_ dem Tode Albrechts von Edlen und Bürgern Wiens Nachricht darüber erhalten*H), am 10. Dezember meldete ihm dasselbe aus Linz Ortolf Geumann, Pfleger zu Kogel im Atergau, und bat ihn um Hülfe, damit er dieses ihm anvertraute Schloss vor Gewalt- für ihn bewahren könntet) ; am folgenden Tage *) Lichnowsky Vll. S, 79. Chronicon auslriac, p. 248 - 254. **) Kurz 1. c. U. S. 63, 64. ***) Lichnowsky Vll. Reg, 838. t) Lichnowsky Vll, Reg, 834. K, k. g. A. 2

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