Jörg von Stein, der Herr und Regierer der Herrlichleit Steier

Dinge wurde für den Kaiser wegen des einreissenden Mangels an Lebensmitteln immer gefährlicher. Da rückten endlich· die Böhmen unter ihrem Könige Georg und seinem Sohne Victorin zur Hülfe des Kaisers heran; letzterer bestürmte die Vorstädte Wiens mit seinem Vortrabe am 13. Nov.• jedoch fruchtlos, am folgendem Tage kam der König selbst mit der Hauptarmee in Korneuburg an und lud den · E. H. Albrecht zu einer Unterhandlung ein, bei welcher auch Abge– ordnete des Kaisers erschienen; aber erst am 2. Dezember kam der Friede zu Stande; vermöge dessen Albrecht die Regierung des Landes unter der Enns auf acht Jahre erhielt, dem Kaiser jährlich 4000 Dukaten zahlen und die demselben gehörigen Schlösser zurückgeben sollte*-). Albrecht blieb nun föngere Zeit in der Burg zu Wien und liess sich Treue und Gehorsam schwören, weil er aber die ?roberten, dem Kaiser gehörigen Schlösser nicht zuriickgab , benahm sich auch dieser immerfort als Herr des Landes unter der Enns und theilte Befehle aus , so <lass nun zwei gegeneinander feindlich gesinnte Regenten in dem– selben herrschten. Albrechts Söldner erhielten ihren Lohn nicht ordentlich, daher raubten untl plünderten dieselben im Lande und trieben oft grässlichen Unfug. Er hatte immer l\langel an Geld und vorziiglich in dieser Zeit; er borgte daher von seinem Hathe und l(anzlcr Jörg von Stein die Summe von· 14000 ungarischen Gulden oder Dukaten am 16. l\Iärz 1463 und verpfändete ihm dafür d i e Burg und Stadt St e i er sammt Gewicht, l\Iauth, Zoll und der Schatzsteuer daselbst nebst andern Orten und Schlössern im Lande unter der Enns**). An eben diesem Tage erliess er auch den Befehl an die Bürger von Stcier dem Jörg von Stein Gehorsam ·zu leisten und unterthänig zu sein, bis er wegen seines Darlehens be– friediget sein würde, er hingegen sollte ihre Rechte, Privilegien und Gewohnheiten beobachten und sie dabei beschützen***). *) l{urz L. c. B 11. S, 232. Beilage Nro. XXI. Lichnowsky VII, Reg. 716, K. k. g, A. **) Licbnowsky VII. füg, 756. Wien den 16. März 1463. ***) Preuenhubeu Anu:ilen der Sladl Sleier. S. 1H.

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