Jörg von Stein, der Herr und Regierer der Herrlichleit Steier

13 .Pläne zum Sturze des Kaisers. Er schickte auch schon am 20. September 1462 aus Tul1n dem Erzherzoge ein Schreiben, worin er ihm von den kriegerischen Anstalten der Wiener be– richtete und demselben meldete, dass zur Nachtszeit ein Bote des Nankenreuther zu ihm gekommen sei 1 welcher einen Brief an diesen , unter Petschaft des Holzers geschrieben, Lei sich hatte, vermöge dessen er (Nankenreuther) aufgefordert wurde, 500 Fussknechte zur Hülfe der Wiener abzusenden, was er auch that. Jörg erklärte ferners, dass auch die Steiermärker in Zwie– tracht mit dem Kaiser sich befinden, und wenn dieser Wien verliesse , würde er schwerlich mehr hineinkommen , endlich zeigte er an , dass er gerüstet und bereit sei, nach Kloster– neuburg und B~rtholdsdorf zu riicken und komme er hinein, so werde er beide auch gewiss in seiner Gewalt behalten*). Bald darnach erfolgte eine Einladung der Wiener an den Erz– herzog Albrecht zu ihnen zu kommen und den Oberbefehl im Kampfe gegen den Kaiser zu Ubernchmen, demsie am 5. Oktober förmlich <len Gehor;;am aufgekündigt und einen Absagebrief zu– gesendet hatten **). Albrecht war gleich bereit dazu , viele Edle seines Landes _zogen mit ihm, am zweiten November war er schon zu Wien und am vierten erliess J ör g v o n Stein als sein Kanzler, den Fehdebrief an Kaiser Friedrich***), was auch andere Adelige an diesem Tage und noch später thaten t ). Der Kaiser hielt sich mit seiner Gemahlin Eleonora und seinem Sohne Maximilian in der Burg auf, verwarf die schlechten AntrUgc und Bedingungen der Rebellen und beschloss sich auf das Aeusserste zu wehren. Die Burg wurde von den Kanonen Albrechts und der Bürger beschossen tt) u~d der Stand der *) Licbnowsky t. c. B. VII. Reg. 686. I{. k. g. A. Kurz L. c. B. II. S. 47. **) Chmel's Materialien. B. II. S. 268. Liclinowsky B. VII. Reg. 691. *H) Lichnowsky VII. Reg. 705. !{. k. g. A. Chmcl's Regesten Nro. 39-19. t) Lichnowsk1 t•• c. Reg. 707,708, 710, 711, 712. tt) Die Belagerung der Burg beschrieb am Besten der damals lebende Ulricus de Slyra, ein Priester des liloslers l\Ielk, g c b o r en in der S&ad & S t e i er. Bei Pez in seinem Werke: Scriptorcs rerum auslriac:trum. Tomus 11. pag. 4-16 elc.

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