8 ganz versinken und zu Grunde gehen lassen , allein sie erfüllten seinen Wunsch nicht und machten ihm zum Vorwurfe, dass er so unklug und gegen die Ehre gehandelt habe. Albrecht zog unverrichteter Sachen ab, jedoch ( so sagt der Erzähler dieser Begebenheit) ,, ·sider her bracht Herr von Stein doch die Stadt in seine Gewalt, aber nicht· er h 1i c h, sondern nur p f an dw e i s, er lieh dem He1·zoge Geld darauf« *). Diess geschah aber erst im Jahre 1463, wie die folgende Geschichte zeiget. 1460 im Juli übergab Albrecht zu Linz, auch gegen Geld, dem N:ibuchodonosor Nankenreuther, einem Anführer von Soldtruppen, Freunde · und Kampfgenossen Jörgs rnn Stein , das Schloss Seusenburg (b,~i Pettenbach) pflegweise **). Jörg selbst erscheint in ·einer Urkunde Erzherzogs Albrecht vom 5. l\Iai, zu Linz aus– gestellt, als Kanzler desselben, er wurde nämlich dem Bernhard Neidecker wegen 3000 ungarischer Gulden als Biirge gesetzt***). Damals sah es im Lande unter der Enns sehr traurig aus, Uneinigkeit und Kämpfe herrschten unter den Adeligen, Ver– sammlungen, Verschwörungen und kriegerische Zurüstungen gegen K. Friedrich fanden Statt, die Unzufriedenheit wuchs und wurde durch ungeschickte Anordnungen , neue Mauthen und Zölle, besonders aber durch die elende Münze, vom Volke die Schinder l ing c genannt, sehr befördert; Theurung, ja wirkliche Hungersnoth, riss ein, wozu auch .die Verheerungen <les Landes durch die Fehden beitrugen. Bei diesem düsteren Zustande suchte Erzherzog Albrecht ( der selbst auch zu Linz eine ähnliche Münze prägen liess und in dessen Lande es wenig besser · aussah ) im Trüben zu fischen und das Land unterhalb der Enns an sich zu bringen. *) Beheim's Buch von dtn Wienern, ein gereimlts Gedicht, herausgegcbrn von Theodor von Karajan. S. 319. Es isl in jener Zeil verfassl, aber nichl vor 1463, weil diese Verpfändung noch darin erwähnt wird. ''") Lichnow!ky's Geschichte des Hauses Habsburg. B•. VII; Reg. -107, Linz den 27. Juli. Chmel 's lllaterialien. B. II, S. 2U. k. k, g•.A. ***) Lichnowsky L, c. Reg. 515. CCCXI,
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2