„Das schönste is halt so a Floßfahrt nach Budapest! Wann gsunga wird, wanns an Wein gibt und dö Leut fidel und gmüatlich san. Aber dabei is allerweil was g'leist' wurn. Und wann dan a so a zwoa, drei Partien z'sammkumma san - da wars lustil Ja, 's Flötzn is schoallerhandl' . So ein Donaufloß ist freilich etwas ganz anderes als die zwerghaften Flöße von der Enns oder gar von der Ager. Während diese nur 15 bis 30 Festmeter Holz umfassen, mißt das große Donaufloß 500 bis 600 Festmeter. Das größte Floß, das Nauführer Tauber geführt hat, umfaßte 800 Festmeter. Die Herstellung eines solchen Riesenfloßes dauert natürlich viel länger. Aber es wird uns von Rekord· und Akkord-Floßbauten von drei Tagen berichtet. Zuerst wird der „Boden·· des Floßes hergestellt. Er besteht aus drei oder v.ier „Gestößen", je nach der Länge der Bäume. Sind die Bäume 20 Meter lang, dann genügen drei Gestöße, weil mit ihnen di e v,orgeschriebene Länge des Floßes von 60 bis 6.5 Meter schon beinahe erreicht ist. Sind die Stämme kürzer, dann wird der Floßboden aus vier Gestößen zu annähernd 15 Meter zusammengestellt. Die Breite des größten Donaufloßes darf nach den bestehenden Vorschriften 13 Meter nicht übersteigen. Der Breite nach wird der Boden von den_ sogenannten „Spangen" zusammengehalten, und zwar von den Hauptspangen an den beiden Enden, dazwischen von den Mittelspangen. Da die Bäume nicht gleich lang sind, so w erden die Gest öße mit den über ihr Maß hinausragenden Stämmen ineinander geschichtet und außerdem durch Mittelspangen miteinander verbunden, so daß sie· einen festen Zusammenhalt haben. Der Boden wird auf diese Weise Y,on durchschnittlich 100 Stämmen gebildet. Diese längeren Stämme· sind die „Bundbäume", we il durch sie die Gestöße miteinander verbunden erscheinen. Auf dem Boden wird sodann die zweite Lage Baumstämme aufgelegt. Dabei wird stets um ein bis eineinhalb Meter hereingerückt. Je nach der Größe und Stärke der Baumstämme werden vier bis acht Lagen aufgelegt , bis das Floß 500 bis 600 Festmeter Holz enthält. Flöße solcher Größe sind die üblichen „Budapester Flöße". Flöße, die nach Wien bestimmt sind, sind um die Hälfte kleiner. Sie dürfen . auch nur 10 Meter breit sein, weil dies die Stromverkehrsvorschriften für den Donaukanal verlangen. Die „Wiener Flöße" landen nämlich ausnahmslos auf der Nußdorfer und Heiligenstädter Lände, wo die großen Wiener Holzfirmen ihre Lagerplätze haben. Aber es ist nicht nur der Flößerhafen in Au an der Donau - - 24
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