-gleich groß sind, sind je zwei Flößer aufgestiegen, von denen einer vorne und einer hinten je eines der langen Flößerruder bedient.• Jetzt erst überzeugen wir uns, daß wir bereits auf Stauwasser schwimmen. Langsam, aber sicher steuert das erste Floß vor uns das .,Tor" an, ein auffallendes Gerüst, auf dem eben ein Mann herumkraxelt und sich daran zu schaffen macht. Dahinter liegt die erste Floßgasse und da_s Wehr ist das „Raudaschlwehr". Das Floß erreicht nun das Tor, seine Schnelligkeit wächst rasch. Plötzlich neigt es sich, der rückwärtige Teil reckt sich hoch, ragt in die Luft, das Floß scheint in eine unsichtbare Tiefe stürzen zu wollen. Jetzt stürzt es auch schon und v,erschwindet, vornüberschießend, wie vom Malstrom erfaßt, vom Wasser verschluckt, hinter dem Tor. Noch ehe wir Zeit finden, unsere Lage zu überdenken, sind auch schon wir an der Reihe. Unsere Geschwindigkeit steigert sich rasch - jetzt trennen uns nur noch wenige Meter von dem Tor. .,Auf d' Bänk und d' Haxen in d' Höh'!" Da sehen wir auch schon den mächtigen Schwall des in die Toröffnung schießenden Wassers, unser Floß neigt sich, .ist auf einmal ganz unter Wasser, schießt rasch eine schiefe Ebene hinab, taucht an ihrem Ende noch tiefer unter - das Wasser reicht fast bis an unseren schmalen, schwankenden Sitz -, taucht langsam wieder auf und schwimmt ruhig weiter. Aber das ruhige Schwimmen dauert nicht lange. Schon sind wir bei einem zweiten Wehr, wieder öffnet sich ein Tor zu einer Floßgasse und die Rutschpartie durch das nasse Element geht neuerlich vor sich. „Das is hiatzt dö Stoanmühl gwen und hiatzt habn mir auf der Ager no zwölf solchene Wehrn. Wia gfallt Eahna denn dö Gschicht bis hiatzt?'" Wir finden sie interessant, abenteuerlich und lustig. Der Regen hat glücklicherweise inzwischen aufgehört. Und dann haben wir von der Angelegenheit nur das Vergnügen. Dagegen die Flößer: Die stehen oft bis zu den Knien im Wasser - so tief überrinnt der Schwall das Floß, wenn es in die Gasse einfährt, so tief oder noch tiefer taucht es, wenn es sie wieder verläßt. Einer der Flößer krempelt sich nur die Hose auf, die anderen tun auch das nicht. Keiner v,on ihnen entledigt sich der Schuhe. Ja, zu unserem grenzenlosen Staunen steigen sie seelenruhig mit Schuhen und langen Beinkleidern ins Wasser, wenn es notwendig wird. Als das vordere Floß an einer untiefen Stelle stecken bleibt, springt der Franz! samt den !lli 17
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2