Emanuel Januschka - Schwimmendes Holz

Nach Steyr verliert die Enns immer mehr den Charakter eines Wild-- flusses. Nur vor der Stadt Enns brüllt sie noch einmal im sogenann-· ten Reichsstraßenschwall auf, wie ein beutelüsternes Raubtier. Das. aber ist ihr letzter Kraftausdruck. Geduldig rinnt sie nun ihrer Bestimmung zu, im ewigen Donaustrom aufzugehen. So wie wir bei unserer Einfahrt in die Enns v.on der Salza her überrascht wurden, so überraschend kommt uns auch die Einmündung in die Donau. Wie ein rinnendes Meer erfassen die grauen Wellen des Stromes die grünen des Ennswassers, drücken sie eine Strecke Weges an das rechte Ufer, bis auch der letzte grüne Tropfen in dem grauen . Meer ertrunken ist. Und kaum daß wir uns an das so ganz andere, neue B'ild gewöhnt haben, sind wir in Au. Es liegt kaum eine Gehstunde donauabwärts. von Mauthausen, an der Einmündung der Aist in die Donau, an_ deren linkem Ufer. Die Einmündung des Flüßchens ist hier stark. verbreitert und bildet den alten Flößerhafen von Au, den alle Flößer gut kennen. Hier werden die kleinen Enns- und Salzaflöße „zerrissen" und umgebaut zu mächtigen Flößen mit 500 bis 600 Fe~tmeter Holz. Mit ihnen geht es dann donauabwärts nach Wien, Preßburg, ja sogar auch bis Budapest. Da kommt, bald nach uns, ein schmales Floß, das nur aus fünf, sechs. lose zusammengehängten, aber mächtigen Baumstämmen besteht, eingefahren. Und bald darauf noch einige. Sie kommen über die . Traun und die Ager - so heißt der Abfluß des Attersees - und die mächtigen Baumstämme gehören alle für die Budapester Schiffswerft. Man erzählt uns auch, warum diese Flöße nicht größer sein dürfen. An der Ager gibt es nämlich zahlreiche Fabriksbetriebe, die - um die Wasserkraft auszunützen - den Fluß durch1 Wehren aufgestaut haben. Die Flöße schwimmen über diese Wehren vermittels . der sogenannten Floßgassen hinunter. Und da diese „Gassen" nur eine bestimmte Breite besitzen, so können größere, vornehmlich breitere Flöße sie nicht durchfahren. Das ist ein Neues, noch Unbekanntes. Unser Entschluß ist bald gefaßt. Auf zum Attersee, der zweiten großen Quelle, aus der die Donauflößerei gespeist wird. Attersee - Wien mit dem Floß „Ah, da is ja der Herr! Na alsdann, i han scho gmoant, Sö kemant gar neamal No, so setzn S' Eahna halt da herl In oana Viertelstund gehts dahi'!' ' lli,.

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