.,Ja, Salzaflötza müassn jung seil A Alter kinnts ja neama dermachnl" Dennoch sind die hinteren zwei Flößer gesetzteren Alters. Der eine, ein Mann in mittleren Jahren, läßt seine mächtigen Oberarmmuskeln lächelnd in der Sonne spielen, wenn es auch noch so wild zugeht. Der andere ist einer jener stillen Gebirg.).er, wie s_ie in den Berggräben öfter zu treffen sind. Auf ihn scheint all das Brausen, die Wellen, die Felsen und die Gefahr keinen Eindruck zu machen. Weiter geht die wilde Jagd durch Schwall und Stein, an Klippen und Felswänden vorbei. Plötzlich ein Warnungsruf der Flößer. Iu einiger Entfernung zischt weißer Gischt, ragt ein Gewirr spitziger Felsen, auf das wir schnell zuschießen. Eine Bodenstufe unter Wasser, Reste · eines alten Rechens, den das Hochwasser nicht duldete. Das Floß springt mit dem Wasser die Bodenstufe hinunter. Wir Fahrgäste halten uns einer am andern an, ein unsanfter Ruck will uns niederwerfen. Als wir uns „derfangen", schießt das Floß schon in die Enns hinaus. Hinter uns bleibt die wilde Salza zurück und mit ihr ein paar Stunden, die uns immer ein unvergeßliches Erlebnis bleiben werden. Als wir, wie aus einem wildschönen Traum erwachend, zurückschauen, da taucht in der Salzamündung auch schon das zweite Floß , auf. Noch einmal genießen wir das wunderbare Schauspiel dieser vier, mit alle r Kraft gegen die langen Ruder gestemmten, kämpfenden Menschenleiber, deren rhythmische Bewegungen für jeden künstlerisch Empfindenden von packender Schönheit sind. Prachtvoll ist dieser Titanenkampf zwischen Mensch und Element mitanzusehen. Sieger blieb der Mensch. Und in welcher Schönheit! Ist es es doch, als tanzten diese Männer auf ihren Urschiffen den rasenden Wildfluß hinunter. Aber was bedeuten solche Empfindungen den Flößern? Sie kennen und schätzen ihren täglichen Riesenkampf mit dem Wasser nur alsdie harte Arbeit ums Brot, als die tägliche Plage mit dem wilden Fluß. Sie sind froh, daß sie ihn wieder einmal hinter sich haben. So selbstverständlich ist diesen deutschen Menschen, die für die Gemeinschaft Leben und Gesundheit einsetzen, dieser Einsatz geworden, daß sie ihn nicht für wert halten, daß davon ein besonderes Aufheben gemacht werde. Sie treffen Vorbereitungen, in dem ,nahen Großreifling anzulegen. Der „Stutzenknecht" - doch halt! Da muß. ja zuvor etwas von den interessanten Resten alter Uberlieferung erzählt werden, die sich bei den Flößern hier erhalten hat. 9-
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