Die Chronik der Stadt Steyr von Jakob Zetl

62 Den 28. dito ist der Paurn Haubtmann Neumüllner Würth Zu Laehkirchen, der Basti Pollhamber vnd sonst etliche Paurn hin- auss ins Closter Garsten, haben alldorten Pulfer gesueeht, alldorten Sie Vermauerte Rüstung gefundten alss Toppelhäckhen vnd Mus- queten, füehrtens neben anderm wass ihnen anständtig ware auf Steyr herein, Thailten dass gewöhr vnter die Burger vnd Paurn aus. Ess haben die Paurn in allen Heussern Pulfer gesueeht, fanden bey Herrn Marx Wutsehletitseh 1 Vässl Salitter. Ess seindt auch die Paurn in dass Kaysserliche Schloss alhier in die Büsteammer gebrochen, haben alle Eüstung herauss genomben, wie auch die alten Dienst Schwerdter mit Sammeten Schayden, welche alle Jahr von dem Closter Seittenstätten seindt gedient worden, es seindt vili Burger vnd Junge Pursch darbey gewessen, haben die Rüstung in die Statt herabgetragen, Herrn Eendtmaister verjagt, dess Pflegers Zimmer aussgeplündert, haben vmb etlich 100 fl. schaden gethan, darauf gleich dissen Tag haben die Paurn in dess Herrn Statt Richters Hauss gebrochen Vnd hat ein Paur der AVastl Bollhamber genandt, dass Richter- schwerdt heraussgenomben sambt dem Szepter, vnd solches hinab in dess angesezten Statt Richters Herrn Hannss Himmel- bergers Behaussung, welcher gleich damahls ein Verhör hatte, getragen, bin ich Zetl vnd Herr Dill auch beygesessen, Er Tratte mit dem schwert auf der Achssl vnd mit dem Szepter in der Handt in die Verhör Stuben hinein, alss ihn der Herr Statt Richter gefragt, wo Er dass Schwerdt bekommen habe, antworttet Er, sie betten Habern in dem Hauss gesueeht, alss dann hetten sie dass Schwerdt aldorten gefundten.*) Den 29. July ist Haubtmann Wiellinger, welcher nach dess Stephan Fädingers Todt dass Ober Commando füehrte, mit 2000 Schwarzen Paurn auf Steyr Kommen, welche Er auss dem Obern Läger der Weiberau genomben, vermainent, dass Kaysserliche Volckh auss dem Landt Zu schlagen, liesse die ganze Burger- schafft auf den Plaz erfordern, vnd befragte sie nochmahlss, ob *) Kaltenbäck 1. c. pag. 44.

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