Die Chronik der Stadt Steyr von Jakob Zetl

Vorrede der Redaktion. Ijine der wichtigsten Quellen, aus denen sich eine genaue Kenntniss des grossen oberösterreichischen Bauernkrieges im Zeit- alter des Kaisers Ferdinand II. ergibt, ist die Chronik der S t adt St eyer oder die S t ey r i s che Chron i k, welche hier im Drucke vorliegt. Sie umfasst den Zeitraum der Jahre 1612 bis 1635 und vom Jahre 1618 angefangen ist sie nicht allein für die grossen Ereignisse, deren Schauplatz damals das Land Oester- reieh ob der Ens war, die wichtigste und reichste Quelle, son- dern sie erwähnt auch viele wichtige Vorfälle des 30jährigen Krieges, wie z. B. den Ausbruch des böhmischen Aufstandes, die Feldzüge des Tilly, den Einfall der Schweden in Deutsch- land, die Einnahme der Stadt Magdeburg durch Tilly, die Sehlacht bei Leipzig, den Tod des Schwedenkönigs Gustav Adolf, die Katastrophe Wallenstein's. Diese Chronik hat bereits die Aufmerksamkeit mehrerer vaterländischer Geschichtschreiber erregt und sie ist von den- selben benützt worden. Kurz erwähnt diese Chronik in seinem Werke: „Versuch einer Geschichte des Bauernkrieges in Oberösterreieh unter der Anführung des Stefan Fadinger und Achaz Wiellinger" wieder- holt und gibt Auszüge aus derselben. Er erkennt den hohen geschichtlichen Wert dieser Chronik, lässt aber die Frage, wer der Verfasser derselben sei, ganz unerörtert. Er fällt folgendes Urtheil über diese Chronik: „Unter den vielen Aktenstücken, welche die Grundlage der gegenwärtigen Geschichte ausmachen, verdient eine eigene Erwähnung jene Handschrift, welche unter 1*

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