Die Chronik der Stadt Steyr von Jakob Zetl

127 Doctor Berthold albero auf Steyr alss reformations - Commissarien verordnet worden, muesten die ganze Burgerschafft, die Männer Vormittag vnd nachmittag die Weiber auf dass Eathhauss, wurde ihnen der Lezte termin auf 14 Tag gegeben, dass welche nicht Catholisch werden wolten, dass Landt Eaumben solten, wurden nach vnd nach alle Pfarren im Ganzen Thraun Viertl alliier vorgenomben vnd Ihnen von lhro Gnaden Herrn von Stahremberg der Vorhalt gethan, dessgleiehen gesehaehe durch alle 4 Viertl im Landt, welche durchgehents Visitiert wurden. Den 23. Martii seindt ermeltem Herrn Haubtmann von Prandtmühl 3 Crabatische Soldaten aussgerissen, Welchen Er alsobalt nachsezen liesse, Woruon einer erdapt vnd nicht gar auf Steyr gebracht, sondern am Stainfeldt an einen Baumb gehenckht wurde. Den 12. April wurde der Kellner, welcher bey Herrn Matthäo Vitschen im Ennssdorff gedient, Nahmens Jacob, aniezo aber alss Soldat, der Zwischen den Pruckhen im .Wachtheussl einen Soldaten, vorhero aber die Sayllerin am Küehberg erstochen, mit dem Schwert alhier auf den Plaz in der Statt enthaubtet, in einen Sarg gelegt vnd in den Gottesackher begraben. Im Monath May hat sich abermahl ein rebellion vnter den Paurn Zu Molin erhebt, haben sieh in den Bergen Versamblet vnd die Päss verlegt, dass Keine Soldaten Zu ihnen Sie Zu be- kriegen Kommen solten, die Vrsach Ware wegen der reformation vnd Visitierung der Pfarren, dass sie sich solten Zu der Catho- lischen religion einstellen vnd bequemben, Ess Eaiste Herr Eendt- maister, Herr Gegenschreiber vnd Herr Pfleger von der Herr- schafft Steyr Zu ihnen hinein, ihnen Zu gemüeth füehrent, wass sie Thuen, solten ihr Weib vnd Kindt, Hauss vnd Hoff be- denckhen vnd beobachten, vnd dem Kaysserliehen Befelch nach- kommen, Sie aber sehlugen solche vermahnung in den Windt, bekamen aber mit sonderbarer List 6 Ihrige Eädlfttehrer, füehr- ten sie mit sich gefangen herauss, Worauff bey 500 Soldaten hinein geschiekht worden, Welche die Paurn Verjagt, Ihre Paurn- höff aussgeplündert, die übrigen Eädlfüehrer gefangen genomben

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