Die Chronik der Stadt Steyr von Jakob Zetl

110 biss nach der Wandlung in der "Rechten Handt mit einer brennen- ten Körzen, in der linckhen Handt mit einem hölzernen Creuz, mit beyden aussgestreckhten Armen Knyen müessen, dass Dienst- menseh aber ist durch die Seliörgen auss dem Burgfridt beglaytet worden. Vmb disse Zeit ist der Herr Praelath von Garsten vnd Herr Rendtmaister mit der ordentlichen Procession nacher Mariae Zeil gangen. Disser Tagen ist ein Christallseher eingefangen worden, Bey welchen man ein ßaadt Spaiehen, wormit ein armer Sünder geratbrecht worden, farbensamen vnd allerley würzen zur Zauberey, Kötten, glider vnd allraun gefunden, welche er seiner aussag nach vom einen Scharffrich ter bekommen, habe aber von solchen sachen nichts gebraucht, alss den allraun, welchen er den Leuthen wegen der Fraiss angehenckt vnd ihnen damit geholffen habe, ist ihme der Burgfridt auf 2 Jahr lang Verwisen worden. Den 26. dito ist von der Herrschaft! Steyr eines Paurn Sohn bey Haal bey 18 Jahren alt Zum Stranekh Vervrtheilt worden, hatte noch Vatter vnd Muetter, alss mann ihme Ver- mahnet, Er solle beichten vnd Communicieren, Er miesse Sterben, hat Er solches alles aussgeschlagen, vnd dem Geistliehen Zur Anthworth geben, Er wolle gleich ohne derselben Sterben, es gelte ihme gleich, Er Komme in den Himmel oder in die Höll, ist auch in Keiner religion niemahls Communiciert worden, Köndte auch nicht betten, ist also Zu dem Halssgericht in die Freyssing verstockht hinaussgefahren, aldorten ist Er widrumben durch einen Geistlichen vnd von dem Pannrichter ermahnet worden, Er solle doch seine Sund bekhennen vnd bereuen, vnd den Namen Jesu anrueffen, hat alles nichts geholffen, sondern ist verstockhter Weiss alss ein Wilde Bestia gestorben vnd dem Teuiïï freywillig Zugefahren. Den G. Angustij ist ein Kaysserlicher Befelch wegen auf- nehmbung der Herrn Jesuiter alhero auf Steyr Kommen, vnd haben bey dem Spitall volgente 11 Heusser einzuraumben begehrt, dass Margraberische, dass Hannss Köberisehe, dass Alühl-

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