43. Jahresbericht der k. k. Staats-Oberrealschule in Steyr, 1913

- aa - von Osterreich' stattfand, sprach der Obmann des hiesigen Fest- komitees Professor Leopold Erb und für die von auswärts Herbei- geeilten Herr Roman Nußbaumer, k. k. Inspektor im Ministerium des Innern, ein Abiturient vom Jahre 1876. Den offiziellen Teil des Kollegentages bildete die Feier, die am Sonntag den 23. Juli um 1/ 1 10 Uhr vormittags in den Räumen der Oberrealschule stattfand, und zwar im Zeichensaale für Geometrie, welcher gleich dem Portale und dem Stiegenhause auf das geschmackvollste dekoriert war. Direktor Aelschker begrüßte die Erschienenen in einer schwungvollen Rede, worauf Herr Konstantin Strobl, k. k. Bau-Oberkommissär in Liezen, ein Abiturient vom Jahre 1867, sowie der Bürgermeister der Stadt Steyr, Herr Viktor Stigler, er- widerten. Der Obmann des Festausschusses dankte dem Direktor, der es dem Komitee ermöglicht habe, in den Räumen, wo sämt- liche Reifeprüfungen stattgefunden haben, eine der Anstalt ge- widmete Feier durchzuführen, die durch das Erscheinen so vieler Festgäste verherrlicht wurde, und dem Bürgermeister für die liebenswürdigen Worte, die er an die Festversammlung gerichtet halte und schloß die vormittägige Feier. Nach Aufnahme eines Gruppenbildes aller Festteilnehmer im Schulhofe, begaben sich diese auf den Friedhof, wo der k. k. Strafhauslehrer August Riener, ein Abiturient vom Jahre 1886, eine Gedenkrede auf die bereits verstorbenen Lehrer und Kollegen hielt und einen präch- tigen Kranz vor der Friedhofkapelle niederlegte. Während des gemeinsamen Mittagmahles im Hotel ,Steyrerkof' konzertierte die Musikkapelle des k. k. priv. Bürgerkorps auf dem Stadtplatze. Um 8 Uhr abends fand dann in den festlich geschmückten Sälen der Steyrer Aktienbrauerei der Festkommers statt, der von einem distinguierten Publikum äußerst zahlreich besucht war. An dem- selben nahm auch Herr Michael Rosenauer, Stadtbaumeister in Gmunden, einer der beiden noch lebenden Abiturienten vom Jahre 1875, teil. Die Festrede hielt Professor Leopold Erb und erntete reichen Beifall. Es folgten dann Liedervorträge des Opern- sängers Rudolf Markut (Abiturient vom Jahre 1895) und Vorträge eigener mundartlicher Dichtungen des Professors Gregor Gold- bacher (Abiturient vom Jahre 1894), welche stürmischen Beifall fanden, Orchestervorträge, Scharlieder und Ansprachen in großer Zahl. Erst in später Stunde war der Kommers und mit ihm die

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