43. Jahresbericht der k. k. Staats-Oberrealschule in Steyr, 1913

- 81 - vertont vom Gesanglehrer der Anstalt Franz Bayer ein, worauf Franz Schrangl, Schüler der VI. Klasse, in einer meisterhaften Rede im Namen aller Schüler der Anstalt dem Direktor für sein stets gütiges Wohlwollen, das er der studierenden Jugend ange- deihen ließ, dankte und den Scheidenden versicherte, daß sein Wirken und seine große Herzensgüte allen unvergeßlich sein werden, wünschte ihm noch viele Jahre bester Gesundheit im wohlverdienten Ruhestand und überreichte ihm als Erinnerungs- zeichen einen prächtigen Lorbeerkranz mit grün-weißen Schleifen, welche die Inschrift zeigten : ,Die dankbaren Schüler der k. k. Staats- Oberrealschule ihrem verehrten Herrn Direktor. 15. Juli 1905.' Der Gefeierte dankte unter Tränen dem Lehrkörper und den Stu- dierenden, sprach von dem tiefen Leide, das seine Brust beim Scheiden von der Schule, dem Lehrkörper und den Schülern durchzittere, gedachte aber auch der großen, freudigen Ueber- raschungen, die ihm beim Scheiden von Lehrern und Schülern zuteil wurden, die ihm bewiesen, daß er gewiß in gutem An- gedenken gehalten werde und versicherte endlich, allen ein letztes Lebewohl zurufend, daß er die schönen Jahre nie vergessen werde, die er hier verlebt habe. Mit der Mahnung an die Schüler, auch in Hinkunft den Weisungen ihrer Vorgesetzten treue Folge zu leisten und dem Wunsche, daß alle einst tüchtige Männer werden mögen, schloß der Direktor. Der Schüler Heinrich Köhler der VI. Klasse richtete nun namens aller Schüler der Anstalt Abschieds- worte an den scheidenden Professor Dr. Josef Schuhbauer, wo- rauf dieser in bewegten Worten erwiderte. Den Schluß der Feier bildete ein .Abschiedslied" von Professor Gregor Goldbacher, in treffender Weise vom Gesanglehrer Franz Bayer in Musik gesetzt•. Am 22. und 23. Juli fand zur Erinnerung an die erste am 12. Juli 1875 an der Anstalt abgehaltene Maturitätsprüfung ein Kollegentag der Abiturienten statt.•Von diesen fanden sich 110 in der fahnengeschmückten Stadt ein, um in traulichem Bei- sammensein mit ihren Kollegen die Erinnerung an ihre Studien- zeit, in der sie Freud und Leid gemeinsam getragen, aufzufrischen und jene Stätten zu besuchen, an denen sie fleißig gearbeitet und sich auch fröhlich unterhalten hatten. Beim Begrüßungsabend, der am Samstag den 22. Juli in Bachmayrs Gasthof ,Zum Kaiser