43. Jahresbericht der k. k. Staats-Oberrealschule in Steyr, 1913

- 18 - fremden Sprachen zunächst auf die von den Schülern zu leisten den Honorare an gewiesen sind und daß das k. k. Staatsministerium nur dort, wo sich dieses Honorar als ganz unzulänglich herausstellt, von Fall zu Fall eine mäßige Ergänzung bewilligt•. Trotzdem wurde seit Beginn des Schuljahres 1864/65 von dem Nebenlehrer Franz Exner französische Sprache gelehrt, doch mußte aus Mangel an Teilnahme dieser Unterricht mit Ende des ersten Semesters wieder aufgelassen werden. Infolgedessen unterblieb der Unterricht in fremden Sprachen bis zum Jahre 1871. Das erste Schuljahr verlief für die neugegründete Anstalt recht günstig. Die erste Klasse zählte 45, die zweite 18 und die dritte 21 Schüler. Es mag für den damaligen Lehrkörper keine leichte Aufgabe gewesen sein, die für einen geregelten Unterrichtsgang notwendigen Einrichtungen zu treffen, ja oft neu zu schaffen; so wurden in diesem Schuljahre die Disziplinarordnung entworfen, die Lehrbücher bestimmt, die ersten Zensurscheine aufgelegt und eine Einigung bezüglich der Noten in sittlichem Betragen, Auf- merksamkeit, Fleiß, Leistungen und äußere Form erzielt, welch letztere Noten ich wegen ihrer Eigenart und Mannigfaltigkeit gegenüber den heute üblichen mitteilen will. Man einigte sich also in der Konferenz vom 9. Jänner 1864 auf folgende Noten : Betragen: musterhaft lobenswert tadelfrei nicht tadelfrei tadelnswert sehr tadelnswert. Aufmerksamkeit: gespannt Fleiß: (1 bis 9) stets rege gesammelt nicht gesammelt öfter zerstreut oft zerstreut wenig teilnehmend matt teilnahmslos. (1 bis 6) beharrlich sehr groß groß wechselnd (I bis 8) unterbrochen gering wenig bemerkbar erst gegen Schluß des Semesters bemerkbar.

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