43. Jahresbericht der k. k. Staats-Oberrealschule in Steyr, 1913
- 17 - zur Folge hatte. Dem Schreiber dieser Zeilen ist es damals mit Beihilfe des Vereines .Realschule- in Wien unter Anführung der gewichtigsten Gegengründe gelungen, die einzige Realschule Oberösterreichs außerhalb der Landeshauptstadt vor einer ungewissen Zukunft zu bewahren und seine ihm so teure Real- schule unversehrt und fester gefügt denn je bei der heurigen Jubelfeier zu sehen. Mil Vorbedacht verweilte ich etwas ausführlicher bei den Umwandlungsfragen unserer Anstalt, um für spätere Zeit den Gang der Verhandlungen klar zu legen und den Wert einer für die heutige Zei t geeigneten, von unnützem Ballast freien Mittel- schule zu zeigen. Ich bin dem Gange der Dinge etwas vorausgeeilt und will nun kurz die wichtigsten Geschehnisse im Entwicklungsgang der jungen Realschule berichten . Es würde hier zu weit führen, einen eingehenden Vergleich zwischen dem Lehrplan des Jahres 1863 und dem der späteren Jahre zu führen . Es sei hier nur erwähnt, daß in dem ersteren Lehrplan in der Arithmetik auch Buchhaltung, Wechsel- und Zollkunde, in der Geometrie als Anwendung in der dritten Klasse Baukunst und Bauzeichnen gelehrt wurde. Freie Gegen- stände waren Gesang und ,Gymnastik", in welchem Gegen- stande jedoch, wie im ersten Jahresberichte zu lesen ist, .nicht von einem eigenen Nebenlehrer der Realschule, sondern von dem Lehrer des Turnvereines Unterricht erteilt wurde- . An derselben Stelle spricht der Direktor auch davon, ,daß iri dem ersten Schul- jahre leider .kein Unterricht in fremden Sprachen erteilt werden konnte, da es der Direktion trotz aller Bemühungen nicht gelang, ein Lehrindividuum für diesen Unterricht zu a~uirieren, welches in der Lage gewesen wäre, seine Lehrqualifikation in annehmbarer, seine Verwendung an der Realschule zulassender form nachzuweisen•. Direktor Berger wollte Französisch und Italienisch einführen und wandte sich zuerst an die Gemeinde wegen einer Subvention, welche aber das Ansuchen mit der Begründung ablehnte, daß die Bestellung einer solchen Lehrkraft Sache einer hohen Regierung sei. Die Direktion berichtete hierauf an die Statthalterei , welche erwiderte, ,daß an den Unterrealschulen die Nebenlehrer für die
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