Ab Beginn des Schuljahres 1980/1981 werden in Weyer 2 Klassen der 3jährigen Fachschule für wirtschaftliche Frauenberufe und 1 Klasse der 2jährigen Haushaltungsschule geführt. Die Klassen samt Nebenräume sind im sogenannten "Egerer-Schlößl" in Weyer (Marktplatz 30) provisorisch untergebracht. Das "Egerer-Schlößl" in Weyer wurde im Jahre 1977 von den Ge meinden Gaflenz, Weyer-Land und Weyer-Markt zum Zwecke der Unter bringung einer Musikschule erworben. Mit Hilfe des Landes Oberösterreich und mit Unterstützung des Bundesdenkmalamtes wurde das Schloß restauriert; die Restaurie rungskosten betragen rund 12 Millionen Schilling. Die Restaurie rungsarbeiten werden im Herbst 1982 abgeschlossen. Die Marktgemeinde Weyer ist bemüht, die Bundesschulen in einem Neubau unterzubringen. Aus der Geschichte das Schlosses: Das Schloß Weyer ist und war mit der Geschichte des Marktes Weyer eng verbunden. Die Baugeschichte des "Egerer-Schlößls" reicht bis vor das Jahr 1259 (Kirchenbau) zurück. Im Jahre 1532 wurde der Markt Weyer - als westlichster Markt Europas - von den Türken eingenommen und zerstört. Auch das Schloß fiel damals der Brandschatzung zum Opfer. In der Folgezeit wurde das Schloß von Hammerherrn Wolf Egerer (daher der Name "Egerer-Schlößl") wieder aufgebaut. Im vorderen Torbogen sowie über einem Erkerfensterbogen im Hofe sieht man die Egerer-Hausmarke mit den Initialen "W.E." und die Jahreszahl 1561, Im Schloß war bis 1848 das Pflegegericht Weyer untergebracht. Von hier stammt das berühmte "Justifizierungsrad", das im Münchner Nationalmuseum aufgestellt ist. Baumerkmale! Kellergeschoß vor 1259 Der straßenseitige schmale Baukörper mit 2 runden Eck erkern und verstäbteh Steinfenstern stammt aus der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts. Die Türmchen sind wahrscheinlich erst 1749 hinzugefügt worden. An der Vorderseite befindet sich ein großer spät gotischer Flacherker auf Konsolsteinen mit schönen Ver zierungen und Stabumrandungen. Sehr stimmungsvoll ist der kleine fünfeckige Arkadenhof. Die Räume im Untergeschoß haben weite Tonnengewölbe, die im Obergeschoß zierliche Kreuzgratgewölbe. Über dem hinteren großen Rundbogenportal sind spätgotische Fenster angebracht. Portale und Fenster sind aus rotem Aflenzer-Marmor.
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