9 #persönlichkeiten dass ich nicht umsonst hier war, dass ich ein Berufsbild vermitteln konnte, das junge Menschen dazu gebracht hat, es weiterzuverfolgen. Das kann ich durchaus als Erfolg verbuchen, durch meinen Unterricht in manchen Menschen das Interesse an der Juristerei geweckt zu haben. Andererseits kommt es auch manchmal vor, dass mich ehemalige Schülerinnen und Schüler kontaktieren und mich noch lange nach ihrer Schulzeit um juristischen Rat fragen. Das freut mich und ich helfe ihnen gerne. Willst du abschließend noch etwas zu unserer Schule sagen? Besonders in Erinnerung bleiben wird mir unser Lehrerkollegium. Es hat mich immer sehr gefreut, dass so viele Personen in einer so guten Mischung von Distanz, im Sinne von gegenseitigem Respekt, und Nähe zusammenarbeiten können. Dafür war die HAK/HAS Steyr auch in anderen Schulen bekannt, dass hier ein besonderer Zusammenhalt zwischen den verschiedenen Ebenen herrscht. Und gerade weil die Zeiten unsicherer werden, Gedanken zur Pensionierung Dagmar Steinmayr Interview mit einer angehenden Pensionistin – einer Frau, die 36 Jahre unterrichtet hat, dabei sieben DirektorInnen erlebt hat und am Ende ihrer Karriere noch genauso engagiert ist wie am Anfang – die aus Liebe zu ihren Schülern und ihrem Beruf die Pension verschiebt, um ihre Klasse bis zur Matura begleiten zu können. Sie ist dankbar für die schöne Zeit an der HAK, hat keine Angst, ins Pensionsloch zu fallen, dafür hat sie zu viele Interessen und freut sich auf die Zeit für Hobbies, Fotografie, ihr Garten, Reisen, neue Instrumente zu lernen und neue Sportarten für sich zu entdecken. Wann wusstest du, dass du Lehrerin werden wolltest? Schon in der Volksschule, da hatte ich eine Lehrerin, die mich sehr geprägt hat. Und so ist mein Kindheitstraum wahr geworden! Wolltest du immer schon Französisch und Sport unterrichten? Sport war immer klar, Französisch dann, als ich es das erste Mal hörte, es war Musik in meinen Ohren! Wie hast du dich so in Frankreich verliebt? Zu Beginn war es der Klang der Sprache, dann die netten Begegnungen, Freunde, die drei Monate in Paris an der Sorbonne, die Au-Pair-Zeit in Nizza – da sind so viele unvergessliche Momente… Und wie kam es dazu, dass du Sportlehrerin sein wolltest? Das war ganz einfach, ich habe mich immer gern bewegt, war im Turnverein, trainierte Leichtathletik, der Hochsprung war meine Lieblingsdisziplin, und auch da gab es unvergessliche Momente wie das Windsurfen in Korsika oder am Gardasee. Und diese Begeisterung weiterzugeben, war meine Motivation. Jetzt zu deinen Highlights: im Studium? Die drei Monate in Paris! Die Highlights als Lehrerin? Alle Sprachreisen &Sportwochen, die Teilnahme an Wettkämpfen – ich habe immer gern Talente gefördert! Was wirst du in der Pension am meisten vermissen? Die Kommunikation mit KollegInnen, den Austausch, die Auseinandersetzung mit den Schülern, die mich jung hält, das Unterrichten selbst – das Weitergeben von Wissen, Lebenserfahrung, der Liebe zu Frankreich. Was hast du am wenigsten gemocht in der Schule? Noten geben! Durch meinen Gerechtigkeitssinn, das Streben, niemanden falsch zu beurteilen, war die Notengebung für mich oft herausfordernd. Immer gut gelaunt! möchte ich meinen Kolleginnen und Kollegen den Rat mitgeben: Passt auf, dass euch das nicht verloren geht! Ich war gerne hier und ich habe mich hier immer sehr wohl gefühlt. Danke für das Gespräch und alles erdenklich Gute in deinem neuen Lebensabschnitt, liebe Ingrid. Andreas Spanring
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