55 #sprachenvielfalt Die Russisch-Schülerinnen in Action Es ist schon schwierig genug, eine so komplexe Sprache wie Russisch lernen zu wollen, aber kombiniert mit den Anforderungen des „Distance-Learnings“ gerät es zu einer wahren Herausforderung. Sieben Schülerinnen stellten sich in diesem Schuljahr dieser Challenge und bewältigten die Aufgabe sehr wacker. Am Beginn jeden Russisch-Unterrichts steht immer das Erlernen der Schrift, wobei schon die unterschiedlichen Buchstaben je nach Schreib- und Druck-, Klein- und Großschrift für mächtig Verwirrung sorgen können. Aber das Beherrschen der unterschiedlichen Zeichen ist einfach die Voraussetzung, um Lesen und Schreiben lernen zu können sowie auch eine Hilfe, um sich optisch neue Vokabel einprägen zu können. Hier heißt es einfach „Übung macht den Meister“. Da nach jeder Russisch-Stunde eine kleine, schriftliche Aufgabe gestellt wird, klappt in der Regel der Umgang mit der Schrift (übrigens auch ein im Russischen verwendetes Wort) nach dem ersten Schuljahr. Das war im Distance-Learning nicht anders, die Aufträge werden in Teams an die Schüler verteilt, die unter ihrem Namen die Lösungen digital abgeben konnten. Eine Praxis, die wohl auch im Präsenz-Unterricht weitergeführt wird, da auch fehlende Schüler die aktuelle Aufgabenstellung sehen und erledigen können. Noch vor der nächsten Stunde werden die Beiträge der Schülerinnen und Schüler vom Lehrer korrigiert und können im Unterricht besprochen werden. Gewöhnungsbedürftiger war da schon das Vermitteln der Lerninhalte im Online-Unterricht, da der Lehrer nur die Namen der Schülerinnen und Schüler am Bildschirm aufscheinen sieht und lediglich akustisch die Leistungen bewerten kann. Hier empfiehlt sich die Politik der kleinen Schritte. Gut also, dass nach diesen langen Monaten des Fernunterrichts wieder in den Präsenzunterricht gewechselt werden konnte und der Unterricht wieder interaktiver und anschaulicher gestaltet werden kann. Eine der ersten Stunden wurde daher genutzt, um in kleinen Rollenspielen Einkaufs-Dialoge durchzuspielen – natürlich unter Einhaltung der coronabedingten Vorgaben mit Maske und Abstand. Die typischen russischen Schultertücher kamen dabei auch zum Einsatz, um leichter in die Rolle eines „echten Russen“ schlüpfen zu können. Sollten die SchülerInnen des Russischkurses je in die Verlegenheit geraten, sind sie also bereits bestens gewappnet, in korrektem Russisch Lebensmittel auf einem Markt einkaufen zu können. Das Feedback zum Russisch-Unterricht einiger der Schülerinnen liest sich so: Sabrina: „Mich hat echt überrascht, wie schnell man die kyrillische Schrift erlernen kann. Für die Zukunft erwarte ich mir, dass ich auch bald die Schreibschrift kann.“, Carmen: „Ich habe erwartet, dass wir viel mehr Vokabeltests und Ähnliches haben würden, allerdings war das zum Glück nicht so. So ist es eigentlich eh ganz entspannt, weil es nicht viel Stress gibt dadurch. Mit dem Lernfortschritt bin ich eigentlich ziemlich zufrieden.“, Viktoria: „Ich wusste anfangs natürlich nicht, was auf mich zukommen wird, aber ich habe definitiv nicht erwartet, dass ich nach einem Jahr Russisch mit 2 EH in der Woche schon „so weit“ bin. Ich kann über mich und meine Freunde erzählen, über meine Hobbys reden und viel mehr. Ich bin froh, mich für den Russisch-Unterricht entschieden zu haben.“, Lediglich Samra wünscht sich ein „genaueres und verständlicheres Eingehen auf die einzelnen Themen.“ Das sollte unter den besseren Bedingungen des Präsenz-Unterrichts möglich sein. Prof. Petra Bachl Russisch-Unterricht zu Corona-Zeiten Die Schülerinnen beim Erarbeiten, Üben und Vorstellen ihrer Rollenspiele
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