43 #sprachenvielfalt Ein Persönlicher Einblick Mediennutzung von Jugendlichen Nicht zu übersehen, nicht zu überhören: Die Corona Pandemie treibt weiterhin ihr Unwesen auf der Welt und momentan sieht es noch nicht nach einem bald zu erwartenden Ende aus. Seit nun bald schon einem ganzen Jahr beschränkt sie die Menschheit in ihrem Tun. Eine Studie des „Digitalen Kompass“zeigt, dass sich nicht nur die Informationsplattformen der befragten Jugendlichen verändert haben, sondern mit ihnen auch die Themeninhalte. Wieso steigt die Fernsehlust? Fernsehen So modern dies auch sein mag, gehört dieses Medium durchaus schon zu den eher klassisch-traditionellen. Mitunter sicher auch aufgrund der zunehmenden Streaming-Dienstanbieter mit dessen Serien- und Filmauswahl sowie „Rundum-die-Uhr“- und „Was und wie lang ich möchte“-Systemen es nicht mithalten kann. Aber welche Veränderungen haben sich letztlich wirklich positiv für den Fernsehkonsum der Jugendlichen ausgewirkt? Welche Themen gibt es sonst noch, die wirklich ein ganzes Land betreffen? Denn dies ist doch der wahre Grund für die veränderten Statistiken – der Informationsbedarf aller ÖsterreicherInnen. Natürlich lässt sich behaupten, dass auch Ressorts wie Politik & Recht, Kultur sowie Reisen uns alle betreffen, jedoch ist hier nicht wirklich jeder davon abhängig bzw. maßgeblich eingeschränkt. Denn ich muss weder wählen, noch in ein Theater gehen, noch muss ich in ein Flugzeug steigen. Dies obliegt alleine der eigenen Entscheidungsfreiheit. Doch Themen wie „Ausgangssperre“, „Schulsperre“, „Maskenpflicht“, „Einschränkungen der Berufsausübung“, „Aufsichtsmöglichkeiten der Kinder“, betreffen seit mehr als einem Jahr jeden von uns, wenn auch in unterschiedlich großen Dimensionen. Die Informationslust ist also klarerweise ein wichtiger Punkt für den signifikanten Aufstieg der Medien- bzw. Fernsehbranche, in der wie überall sonst auch gilt: Angebot und Nachfrage. Und an Letzterer mangelte es in diesem Jahr mit Sicherheit nicht. Was spricht für eine vermehrte Nutzung von traditionellen Medien (Zeitungen, Fernsehen,…) ? » Die Wahrscheinlichkeit eines seriösen Beitrags ist deutlich höher als im Internet (Fake-News) » Die Allgemeinbildung der Jugendlichen profitiert davon, auch andere Themen (Politik, Wirtschaft, Kultur) werden aufgeschnappt. » Der oft aggressive und intolerante Austausch von Beiträgen kann bis zur Gänze vermieden werden. » Abwechslung zu der sowieso hohen Smartphone-Zeit am Tag » Informationen zu sich wiederholenden fixen Zeiten Was spricht gegen eine vermehrte Nutzung von traditionellen Medien? » Eine Interaktion mit Gleichaltrigen/ Gleichgesinnten ist nicht möglich. » Die Übertragungsdauer ist um einiges höher als im Internet (dort sind Brand News sofort abrufbar) » Sind oft mit Kosten verbunden (Zeitungs-/TV-Abos) oder zu hochtrabend geschrieben (für Jüngere) Persönliche Stellungnahme Meines Erachtens ist gerade in der aktuellen Zeit eine solche Studie sehr interessant, da ich auch bei mir und meinem Umfeld eine Veränderung in Bezug auf Mediennutzung feststellen konnte. Dies lässt sich ebenfalls auf die sich täglich verändernden Pandemie-Regeln zurückführen, die uns allesamt beinahe zum Informationsabruf zwingen. Ich lese seit einigen Monaten jeden Tag die Zeitung. Wieso ich das tue? Weil ich informiert sein und keine Verschwörungstheorien lesen möchte. Ich möchte wissen, was in unserem Land vor sich geht, wie andere Länder die Corona-Krise regeln und ich möchte Ablenkung von einem Tagesablauf, der sich laut meinem Gefühl jeden Tag - nur leicht variiert - stets wiederholt. Meine Bildschirmzeit hat sich in den letzten Monaten konsequent vermehrt, was jedoch hauptsächlich aufgrund des Home-Schoolings der Fall ist. Natürlich informiere ich mich auch gerne auf Instagram, jedoch nur auf seriösen Seiten („ZIB“). Die ständige Online-Bereitschaft kann meiner Ansicht nach oft sehr anstrengend sein, weshalb es für mich nur legitim ist, dass sich jeder über mögliche Änderungen informieren möchte. Wo - sei letztendlich jedem selbst überlassen. Kerstin Mitterndorfer, 4CK Kerstin Mitterndorfer beim Verfassen des Textes
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