Auf den Spuren einer Flucht Warum fliehen Menschen? Antworten aus erster Hand. Viele Interessierte verfolgten gespannt eine Lesung in französischer Sprache von Autor Emmanuel Mbolela und seinem Übersetzer Dr. Alexander Behr. Diese Lesung fand am 16. November 2017 statt. Mehr als 160 Lehrer/innen und Schüler/ innen, die den Französischunterricht besuchen, hatten sich dazu im Turnsaal eingefunden. Vier Handelsschülerinnen der 3AS, Vlera Morina, Salma Popalzay, Lejla Kustura und Nurten Yazicioglu, organisierten in Kooperation mit dem Caritas Integrationszentrum Paraplü Steyr diese Veranstaltung im Rahmen ihrer Abschlussarbeit. Damit bewiesen die Schülerinnen, wie wichtig dieses Thema für sie ist. Die geladenen Gäste, die Kooperationspartner und die Zuhörerinnen und Zuhörer waren begeistert, wie perfekt organisiert die Veranstaltung ablief. „Mein Weg vom Kongo nach Europa. Zwischen Wiederstand, Flucht und Exil“ lautet der Titel von Emmanuel Mbolelas Erstlingswerk, der an diesem Tag intensive „Lippenarbeit“ leistete, da im Anschluss an die Lesung noch viele Fragen gestellt wurden. Der Autor und sein Übersetzer hielten eine Präsentation von rund 35 Minuten ab. Herr Mbolela sprach dabei jeweils mehrere Sätze und Herr Dr. Behr übersetzte für ihn aus dem Französischen. Anschließend hatten die Schüler/innen die Gelegenheit, mit Herrn Mbolela ins Gespräch zu kommen. 18 Lebensraum Schule Nurten begrüßt die Vortragenden. Im Buch „Mein Weg vom Kongo nach Europa“ hat der Autor seine Erfahrungen und Erlebnisse niedergeschrieben. Er durchquerte viele Länder wie die Republik Kongo, Benin, Kamerun, Mali und Algerien, nachdem er 2002 wegen seines politischen Engagements in einer studentischen Organisation aus seinem Heimatland, der Demokratischen Repu- blik Kongo, fliehen musste. Seit 2008 hat er einen Asylplatz in den Niederlanden. Herr Mbolela wollte mit seinem Buch für die Situation von Flüchtlingen in Europa sensibilisieren und die Menschen mobilisieren. Er zeigte uns damit, was es eigentlich bedeutet, auf der Flucht zu sein und seine Heimat und Familie hinter sich zu lassen, weil man im eigenen Land um sein Leben fürchten muss. „Niemand verlässt aus Jux und Tollerei sein Land: Die Menschen fliehen vor schrecklichen Kriegen und der Perspektivenlosigkeit, die in vielen Fällen auf die skrupellose Ausbeutung der natürlichen Ressourcen zurückgeht. Daran haben westliche Regierungen und Konzerne oft einen wesentlichen Anteil. Nur wenn sich diese Erkenntnisse in der Bevölkerung durchsetzen, wird letztlich auch den politischen Verantwortlichen in Europa klar werden, dass sie ihre Abschottungspolitik nicht mehr länger rechtfertigen und aufrechterhalten können.“ (Emanuel Mbolela) Salma Popalzay, 3AS Das Publikum in gespannter Erwartung
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