„E-Biken ist auch etwas für Junge“ Interview mit E-Mobility-Chef Rainer Aichinger Über die Entwicklungen in seiner Branche und den „typischen“ E-Biker sprachen Schülerinnen und Schüler der Ausbildungsschiene ECOBIZ mit Rainer Aichinger, dem Geschäftsführer von „e-mobility“ in Steyr. Herr Aichinger, Sie verkaufen E-Bikes. Wie sieht die Zielgruppe dafür in demografischer Sichtweise - also Alter und Einkommen - aus? Vor 6 bis 7 Jahren kauften vor allem ältere Menschen E-Bikes. Mittlerweile ist die Zielgruppe deutlich jünger, etwa zwischen 35 und 40 Jahren. Seit wann gibt es Ihr Geschäft und wie sind Sie zu diesem Produkt gekommen? Ich kam durch Zufall vor 7 Jahren auf die E-Bikes, vorher war ich im Sportgroßhandel tätig – ich bin ein großer Fan vom Radfahren. Da ich Rippenbrüche hatte, hat mir der Lieferant ein E-Bike geliehen. Ich war begeistert und startete 2010 das Geschäft. Am Anfang verlieh ich die Räder nur, dann fing ich an, diese zu verkaufen. Was sagen Sie zu der folgenden Aussage: „E-Biken hat nichts mit echtem Radfahren zu tun!“ Das ist eine provokante Frage. Das hat damit zu tun, weil man treten muss, sonst bekommt man keine Unterstützung. Außerdem bleibt es jedem selbst überlassen, ob er die Unterstützung einschaltet oder nicht. In Kopenhagen sind fast 50 Prozent Fahrradfahrer und es werden immer mehr, da man schneller von A nach B kommt. Was sind die Vorteile eines teureren Modells? Der Unterschied liegt in den Details. Es gibt unterschiedliche Antriebsarten, die Reichweite ist höher und die Qualität des gesamten Fahrrades ist bei einem teureren Modell besser. Was haben Sie noch im Angebot außer E-Bikes? Im kleinen Bereich biete ich noch E-Scooter, E-Mopeds, Segways und Elektro-Einräder an. Demnächst biete ich auch ein Hoverboard (Airboard) an. Wie sehen Sie die Zukunft der E-Bikes? Die Zukunft sieht gut aus, denn die Markttendenz ist steigend. Viele junge Menschen wie zum Beispiel Student- Innen steigen auf E-Bikes um, weil sie im urbanen Bereich weit mobiler sind als mit dem Auto. Die E-Bikes werden moderner und schöner, die Akkus werden zunehmend im Rahmen versteckt. Welche Unternehmen liefern die Komponenten für die E-Bikes? Vorwiegend werden die Komponenten von Bosch geliefert. Jedes vierte der in Europa jährlich verkauften 1,5 Millionen E-Bikes hat einen Motor von Bosch. Wie weit kann man durchschnittlich mit einer Akkuladung fahren? Der derzeit leistungsstärkste Akku hat 1000 Wh. Dieser Akku kommt aus der Schweiz, ist aber auch sehr teuer. Durchschnittlich kommt man mit einer vollen Akkuladung 100 Kilometer weit. Im Bereich Akku wird viel geforscht und es kommen immer stärkere auf den Markt. Gibt es E-Mobility auch an anderen Standorten? Ich bin vor kurzem in ein größeres Geschäftslokal in Steyr übersiedelt. Den kleinen Standort bei Zwischenbrücken behalte ich vorerst, weil meine Kunden dort vom Kai her gut zufahren können. Wie lange dauert es in der Regel, einen Akku voll aufzuladen? Etwa 3,5 bis 7 Stunden – je nach Art des Akkus. Gibt es eine Hersteller- bzw. Händlergarantie auf die E-Bikes? Ja, es gibt die zweijährige Gewährleistung und 5 Jahre Garantie auf den Rahmen des Rades. Wie lange ist die Lebensdauer dieser Räder im Schnitt? Die durchschnittliche Lebensdauer beträgt 10 bis 15 Jahre. Nach 500 Akkuladungen hat dieser nur noch die halbe Kapazität. Wenn man bedenkt, dass man an die 100 Kilometer mit einer Akkuladung kommt, sind das immerhin 50.000 Kilometer! Sie vermieten auch E-Bikes. Was müssen Mieter berücksichtigen? Was passiert, wenn man ein Rad „schrottet“? Vorweg: Wir haben vier Mietstationen im Raum Ennstal. Wenn man ein Rad mieten möchte, muss man einen Mietvertrag unterzeichnen, worin die Haftung festgelegt ist. Wie viele Räder verkaufen Sie ungefähr pro Saison und wann ist die Hauptverkaufszeit? Die Verkäufe betragen ca. 450 bis 500 Räder. Die Hauptsaison ist von März bis September. Danach werden die Räder verbilligt. Mag. Hans-Jürgen Egelwolf Bewegte Schule 53 Nicht nur E-Bikes stehen zum Verkauf, sondern auch Segways. Das Fahren mit einem Segway verlangt einiges an Geschick.
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