28. Jahresbericht HAK Steyr 2015/16

spanischen Häftlinge in Mauthausen den blauen Winkel der Staatenlosen mit einem aufgenähten „S“ für „Spanier“. Da sie Francos Feinde waren, wurden sie auch zu Hitlers Feinden. Am 5. Mai 1945 wurde das KZ Mauthausen von Truppen der US-Armee befreit. Für die 2184 spanischen Überlebenden bedeutete die Befreiung des Konzentrationslagers jedoch nicht zugleich das Ende ihres Leidensweges. Während die anderen Lagerinsassen wieder in ihre Heimat zurückkehren konnten, blieb die Zukunft für die Spanier ungewiss. In ihrem Land herrschte nach wie vor der Faschismus, den sie im Bürgerkrieg bekämpft hatten. Da sie nicht in das von Franco regierte Spanien zurückkehren konnten, mussten sie in anderen Ländern um Asyl werben. Der Großteil von ihnen kehrte nach Frankreich zurück. Mag. Katharina Ulbrich „Nacht und Nebel – Spanier im KZ Mauthausen“ Ausstellung in der HAK/HAS Steyr Das Schicksal von 7000 SpanierInnen, die als Gegner des Faschismus im KZ Mauthausen landeten, steht im Zentrum der zweisprachigen Ausstellung „Noche y niebla – Españoles en Mauthausen“. Bürgermeister Gerald Hackl und Direktorin Mag. Ute Wiesmayr betonten im Festakt am 1. Februar 2016 die Bedeutung von Erinnerungskultur. „Ereignisse der Vergangenheit müssen aufgearbeitet werden, um die Gegenwart besser und humaner zu meistern“, war die Kernaussage des Steyrer Bürgermeisters. Er wies in seiner Ansprache auch auf die große Sonderschau zum Thema „Zwangsarbeit“ im Museum Arbeitswelt hin, die im Mai eröffnet wurde. „Unbegreiflich ist heute, dass im nationalsozialistischen Deutschland 20 Millionen Menschen Opfer von Zwangsarbeit für die Rüstungsindustrie wurden“, erläuterte der Stadtchef. In den Konzentrationslagern hingegen sollten Gegner und Feinde „durch Arbeit“ vernichtet und getötet werden. Ausstellungsgestaltung Eine Absolventin der Steyrer HAK, Katharina Hollnbuchner, studiert am Institut für Romanistik der Universität Graz Spanisch und Italienisch. Sie war am Projekt von Professorin Feenstra beteiligt, mit dem die Geschichte der Spanier in Mauthausen aufgearbeitet wurde.„Nicht einmal in Spanien selbst weiß man über das Elend in den KZs“, erzählt Katharina Hollnbuchner bei der Ausstellungseröffnung. Die 12 StudentInnen des Seminars an der Universität arbeiteten auch ein umfangreiches didaktisches Material aus, das sie den Schulen zur Verfügung stellen und auch bereits in der HAK/HAS Steyr eingesetzt wird. Die Nachhaltigkeit dieses Projektes besteht darin, dass die 29 Ausstellungstafeln eine „Österreich-Schultour“ machen. Nach Ende der Schau an der Steyrer HAK/HAS ging die Ausstellung ins Burgenland. Besonders bedankte sich die Absolventin bei Bürgermeister Hackl für die finanzielle Unterstützung zur Gestaltung der Ausstellungstafeln und des Katalogs. Beispiele von der Beschäftigung mit dem Thema in deutscher und spanischer Sprache brachten vier Schülerinnen und Schüler der 4AK, die sehr einfühlsam mit Bildinterpretation, Briefen und Aussagen bei der Eröffnung ins Thema einführten. Inhalt der Ausstellungstafeln 400 000 republikanische SpanierInnen flohen zu Ende des Bürgerkrieges 1939 vor dem siegreichen Faschismus nach Frankreich. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden viele von ihnen von den Nazis im Zuge der Okkupation Frankreichs aufgegriffen und als „Vaterlandslose“ in deutsche Konzentrationslager deportiert. Aus diesem Grund trugen die 40 Kultur Bürgermeister Gerald Hackl und Direktorin Ute Wiesmayr bei der Eröffnung der Ausstellung am 1. Februar 2016 Die 3DK recherchiert bei den Ausstellungstafeln und sucht Antworten auf die Fragen des didaktischen Begleitmaterials. Ausstellungseröffnung 1.2.2016: Bürgermeister Gerald Hackl, Direktorin Ute Wiesmayr, Studentin und ehemalige Schülerin Katharina Hollnbuchner von der Uni Graz, Mag. Katharina Ulbrich

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