Zu Gast im Land der freundlichen Leute Weil Österreich nicht Deutschland ist Im heurigen Schuljahr sorgten zwei Assistentinnen und ein Assistent für frischen Wind im Fremdsprachenunterricht. Sie standen gemeinsam für ein Interview zur Verfügung und erzählten über ihre Erfahrungen in Österreich. Warum haben Sie sich dazu entschieden, nach Österreich zu gehen? Kirsten: Weil Österreich nicht Deutschland ist! Ich konnte schon gut Deutsch, kannte Österreich aber kaum und wollte etwas Neues erleben. Egle: Weil ich schon ein paar Mal wegen meines Studiums in Österreich war. Ich kenne die österreichische Kultur besser als die Deutsche. Florian: Ich habe einen dreisprachigen Bachelor gemacht und wollte vor dem Master ins Ausland gehen. Da ich mich zwischen England und Deutschland oder Österreich entscheiden musste, habe ich Österreich gewählt, weil ich mein Deutsch unbedingt verbessern will. Meine Familie war schon in Österreich und hat mir gesagt, dass es hier sehr schön sei und die Leute nett seien. Was waren Ihre Erwartungen? Haben sie sich bestätigt oder ist alles ganz anders als Sie es sich vorgestellt haben? Kirsten: Meine Erwartungen haben sich alle bestätigt! Das Einzige, was mich überrascht hat, waren die vielen katholischen Feiertage. Egle: Meine Ängste haben sich nicht verwirklicht. Es ist eine sehr interessante Erfahrung und ich habe meine Persönlichkeit weiterentwickelt. Florian: Ich hatte nicht wirklich Erwartungen, denn ich wusste fast nichts über Österreich. Ich bin auf jeden Fall positiv überrascht! Was vermissen Sie und was gefällt Ihnen hier besser als zu Hause? Kirsten: Ich vermisse, dass Geschäfte sonntags geöffnet haben. Was mir hier besser gefällt sind das Essen und das Umweltbewusstsein der Menschen. Egle: Ich vermisse das Essen! Es gibt viele Dinge nicht in Österreich, die ich in Italien auf dem Markt finden kann. Ich mag die Arbeitsatmosphäre hier, denn sie ist ruhig und entspannt. Florian: Am meisten vermisse ich, um ehrlich zu sein, meine Familie und Freunde, aber auch Baguette und Croissants. Was mir hier gefällt ist die Freundlichkeit der Leute. Sie sind höflicher als die Franzosen und sehr hilfsbereit. Was fällt Ihnen am schwersten an der deutschen Sprache? Kirsten: Die Artikel und der Dialekt. Egle: Von der Grammatik her die Präpositionen, aber in Österreich ist besonders der Dialekt für mich eine Herausforderung. Florian: Die Grammatik, Präpositionen und die Fälle, weil es im Französischen kein „Das“ gibt. Wie gut kommen Sie mit dem österreichischen Dialekt klar? Haben Sie vielleicht schon das Eine oder Andere gelernt? Kirsten: Es fällt mir noch immer schwer, aber ich habe schon einiges gelernt. Was im Unterricht am häufigsten vorkommt ist: „I woas ned!“. Egle: Es kommt darauf an, mit wem ich spreche. Ich habe schon einige Ausdrücke gelernt, wie zum Beispiel: „Passt scho“ oder „Wie a gmahte Wiesn“. Florian: In meiner WG wird viel Dialekt gesprochen, was anfangs sehr schwer für mich war. Inzwischen verstehe ich schon ein paar Sätze. Gelernt habe ich Ausdrücke wie „Gemma“ und „Oida“. Was hier bleibt Ihnen am meisten in Erinnerung? Kirsten: Vieles, da ich schon seit zwei Jahren hier bin. Die Leute sind sehr freundlich, das wird mir auf jeden Fall in Erinnerung bleiben und dass man sich hier so schnell duzt. Egle: Die Weihnachtsfeste in den Schulen. Florian: Der erste Tag hier an der Schule. Es war alles ganz neu für mich, aber die LehrerInnen und auch die SchülerInnen waren sehr freundlich. Katharina Reindl, 5CK Fremdsprachen 39 Gemeinsam lernten Kirsten, Egle und Florian auch das Nachtleben in Steyr kennen.
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