Bausteine zur Bewerbung Tipps aus der Praxis Im neuen Unterrichtsgegenstand „Business Behaviour“ besuchte uns Nikolaus Koller MSc, Personalmanager bei der Firma Hartlauer. Organisiert wurde dieser Workshop von unserer Lehrerin, Mag. Eva Garstenauer. Nach einem kurzen theoretischen Input bekamen wir Aufgaben, welche in Gruppenarbeit zu lösen waren. Danach sprach Herr Koller noch ein wenig über seine Erfahrungen mit Bewerbungsunterlagen und bei Bewerbungsgesprächen. „Ganz unwichtig sind die Schulnoten bei Einstellungsgesprächen für Lehrstellen bzw. Positionen für Berufseinsteiger- Innen natürlich nicht, denn fast immer gibt es eine Korrelation zwischen Engagement und einem guten Notendurchschnitt“, sagt Herr Koller, der vor seinem Studium Schüler der HAK in Steyr war. In Ballungsräumen kann es vorkommen, dass sich für eine Lehrstelle bei Hartlauer 200 Jugendliche bewerben. „Speziell wenn sich so viele junge Menschen für eine Position bemühen, sind die Schulnoten natürlich ein wichtiges Kriterium für die Vorauswahl.“ Für Personalmanager ist dabei in der Regel das aktuellste (und nicht das beste) Zeugnis relevant. „Man sollte zu seinen Noten stehen, auch wenn einmal ein Vierer dabei ist. Je nach angestrebtem Beruf wird auf gute Noten in bestimmten Gegenständen wertgelegt. „Wer im Berufsbild AugenoptikerIn tätig sein möchte, sollte Freude an Mathematik und Physik haben.“ Ein aktuelles Foto ist für eine wirkungsvolle Bewerbung wichtig. Wohlgemerkt: ein Foto der Bewerberin bzw. des Bewerbers. „Ich hatte schon Bewerbungen auf dem Tisch liegen, bei denen zwei Drittel des Fotos vom Haustier des Bewerbers eingenommen wurden.“ Tabu sind auch Selfies bzw. Bilder mit Sonnenbrillen. „Den besten Eindruck macht man mit einem natürlichen Lächeln auf einem professionellen Foto.“ Auch die Sorgfalt, mit der die Bewerbungsunterlagen verfasst werden, prägt das Bild, das sich der Personalmanager macht. „Bei mehreren Tipp- oder Rechtschreibfehlern wird die Bewerbung im Allgemeinen aussortiert.“ Auf Gespräche bereitet sich Herr Koller nicht mit Online-Recherchen vor. „Ich möchte möglichst unbelastet in das erste Treffen gehen.“ Gepflegte Fingernägel und Schuhe, sowie ein adäquater Händedruck und Augenkontakt werden vorausgesetzt. Was das Make-up betrifft, gilt: Weniger ist oft mehr. Bezüglich der Kleidung, die Bewerberinnen und Bewerber beim Vorstellungsgespräch tragen sollten, meint Herr Koller: „Ich freue mich, wenn Kleidung getragen wird, die dem Anlass entspricht, also keine Alltagskleidung, denn es zeigt mir, dass ihnen das Gespräch wichtig ist. Ein Anzug ist kein Muss, wenn es sich nicht um eine Top-Position handelt, aber ein gepflegtes Erscheinungsbild macht natürlich einen guten Eindruck“, plauderte Nikolaus Koller aus dem Nähkästchen. „Vom Bewerber erwarte ich mir eine direkte Antwort in ganzen Sätzen.“ Der Gesprächspartner sollte dabei eine aktive Sitzposition einnehmen: Füße am Boden, offene Körperhaltung. Nikolaus Koller erwartet von Arbeitssuchenden, dass sie sich „zumindest 10 Minuten im Internet über unser Unternehmen informiert haben.“ Wer sich bewirbt, sollte wissen, wie groß das Unternehmen ist bzw. womit es Geld verdient. Essentiell ist natürlich auch, dass der Bewerber weiß, was ihn im angestrebten Beruf erwartet. „Besonders im Lehrlingsbereich kommt es vor, dass die Jugendlichen nicht über das Berufsfeld informiert sind.“ Franz König, Tobias Rammer; 2EK Praxis und Karriere Iasmina, Martina und Tobias bearbeiteten das Thema „Bewerbungsunterlagen“. 23 Natyra, Elma, Zelal, Aldina und Aleksandra beschäftigten sich mit dem Thema „Aussehen und Auftreten des Bewerbers“. Der Personalmanager in einer aktiven Sitzposition. Vor seinem Studium war Nikolaus Koller MSc selbst Schüler an der HAK Steyr.
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