28. Jahresbericht HAK Steyr 2015/16

LIVE-AND-LEARN-TAG „Flucht“ mit allem, was dazugehört Am Donnerstag, dem 16. März 2016, wurde zum ersten Mal ein klassenübergreifendes Großprojekt gewagt: ein gemeinsamer Live-and-Learn-Tag von vier ersten Klassen der HAK Steyr. Das Thema dieses Projekttages war schnell gefunden, da es doch in den Medien und auch an unserer Schule allgegenwärtig ist: Flucht, Flüchtlinge und das Leben dieser Menschen vor, während und nach ihrer beschwerlichen Reise nach Europa. Die Arbeiten des Projektteams (Prof. Petra Bachl, 1AK; Prof. Gaby Geretschläger, 1BK; Prof. Mathias Spanring, 1DK; Prof. Andrea Hagauer, 1EK) im Vorfeld waren umfangreich aber spannend. Man einigte sich dank Prof. Bachls hervorragender Medienkenntnis auf 8 Unterthemen, die von den Schülerinnen und Schülern zu bearbeiten waren. Diese Themen drehten sich um die häufigsten Herkunftsländer (Syrien und die Bürgerkriegsländer Afrikas) und die Gründe, warum Menschen gerade aus diesen Ländern fliehen; die wichtigsten Fluchtrouten in die EU, ein Thema, das aufgrund der sich ständig ändernden politischen Lage eine besondere Herausforderung war; die sogenannten „Hotspots“; wie der Grenzübertritt nach Österreich funktioniert; wie das Leben der Flüchtlinge in Österreich aussieht – dabei wurden auch einige Mythen und Gerüchte behandelt; und auch, wie die EU und andere Länder mit den Flüchtlingen umgehen. Start des Tages war ein interessanter Erfahrungsbericht von Max Hanke vom Roten Kreuz Steyr. Er betreut seit einem Jahr einige der Flüchtlingseinrichtungen in und rund um Steyr, und konnte daher aus erster Hand von den Herausforderungen seiner Arbeit erzählen. Ein paar seiner Schützlinge besuchen heuer die Brückenklasse der HAK/HAS Steyr. Das Besondere an diesem Tag war nicht nur, dass die Schülerinnen und Schüler an einem so spannenden, komplexen Thema selbständig arbeiten konnten, sondern dass sie auch klassenübergreifend arbeiten mussten. Nach einer Orientierungsphase in der Kleingruppe innerhalb der eigenen Klasse folgten zwei Stunden Zusammenarbeit mit den Kleingruppen der anderen Klassen. Ziel war es, die Komplexität des Themas herunterzubrechen und in drei verschiedenen Präsentationsmethoden einen Überblick zu geben. Die 5. und 6. Einheit waren dann für die Präsentation der Ergebnisse reserviert. Es kamen traditionelle und neue Medien zum Einsatz: Viele Gruppen bereiteten ein kahoot vor (ein Umfrage- und Quiztool im Internet), die meisten eine PowerPoint-Präsentation und manche verwendeten das Online-Präsentationstool PREZI oder ein klassisches Plakat, um ihre Ergebnisse vorzustellen. Die Schülerinnen und Schüler der Brückenklasse freuten sich auch, bei dem einen oder anderen Thema mitwirken zu können. Sie gaben bereitwillig Auskunft über ihre Erfahrungen und beeindruckten alle mit ihrer Fröhlichkeit, ihrem Humor und ihrem Mut. Es war wirklich erstaunlich, mit welcher Kreativität und Hingabe die Themen bearbeitet wurden und welche Ergebnisse dabei herauskamen. Das Publikum lauschte interessiert, lachte und weinte an den richtigen Stellen und gab jeder Gruppe ihren verdienten Applaus. Alles in Allem hat dieser Projekttag die gesetzten Ziele erreicht: Die Schüler- innen und Schüler der ersten Klassen lernten, an einem komplexen Thema selbständig zu arbeiten. Sie mussten sich gemeinsam mit vormals fremden Schulkolleginnen und Schulkollegen etwas überlegen. Sie lernten die Brückenklasse und einige ganz persönliche Schicksale kennen und viele von ihnen erlebten zum ersten Mal, wie es ist, sich vor einem großen Publikum hinzustellen und etwas zu präsentieren. Mag. Gaby Geretschläger Lebensraum Schule 13 Interview von Flüchtlingen durch die Schülerinnen Lisa Kreutzinger aus der 1BK und Lejla Hero aus der 1DK. Max Hanke vom Roten Kreuz eröffnete die Veranstaltung. Frau Prof. Andrea Hagauer-Riml verfolgte interessiert die Arbeit der Schüler.

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