sen folgten und schließlich der krönende Abschluss. Hätte ich Willi nach dem Sinn seiner Studien gefragt, hätte er mir mit Überzeugung geantwortet: Man ist der Erdenschwere enthoben – das vermag Kunst! Jetzt ist Willi der Erdenschwere enthoben – was bleibt mir noch zu sagen? Ist es nicht paradox? Wir glauben und wir wissen nichts, wir wissen, dass wir jederzeit abberufen werden können, nur glauben wir das nicht. Daher ist es wichtig, Beziehungen zu pflegen und Ordnung in sie zu bringen. Ich weiß, dass dies leicht gesagt, aber schwer getan ist. Vielleicht kann uns die Lehre, die wir aus Willis vorzeitigem Tod ziehen können, dabei helfen. So schnell kann alles zu Ende sein – kein Streit ist es wert, konserviert und weitergetragen zu werden! Wir gedenken seiner mit Wehmut, wir werden sein Lachen, seine Fröhlichkeit, seine Liebenswürdigkeit in guter Erinnerung behalten. Wir werden – nein, wir können ihn nicht vergessen! Walter Kargl im Namen des Kollegiums der BHAK/BHAS OStR. Mag. Wilfried Aschauer zum gedenken Am 21. November 2014 ist Prof. Wilfried Aschauer völlig unerwartet im Krankenhaus Salzburg verstorben. Wir alle, Kolleginnen und Kollegen, die Willi in Freundschaft verbunden waren, sind erschüttert wegen seines tragischen Todes. Tief betrübt haben wir in der Pfarrkirche von Seekirchen von ihm Abschied genommen. „Ich habe bei Herrn Professor Aschauer viel gelernt, mehr als das, was Geographie oder Geschichte ausmacht, mehr als das, was im Lehrplan steht“, sagte nach einer Schrecksekunde eine unserer Maturantinnen, die das Privileg hatte, Willi zum Klassenvorstand zu haben. Und dass sie ihm zutiefst dankbar sei, fügte sie noch hinzu. Nur zu gut verstehe ich diese Aussage, kannte ich Willi doch seit über dreißig Jahren. Er war Pädagoge mit Leib und Seele, aber keiner, der mit dem Rohrstab drohte oder einer, der mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen um sich warf, wohl wissend, wie sinnlos Gewalt ist, wie zahnlos Theorien sein können! Er wusste intuitiv, was die ihm anvertrauten jungen Leute – Nie hätte er diese so abwertende Bezeichnung „Schülermaterial“ verwendet! – brauchten und wer ihnen leider nur zu oft fehlte – ein Mensch, der sie respektvollen Umgang lehrte, indem er ihnen Respekt erwies, ohne diesen a priori einzufordern. Und es gelang ihm, dieser zu sein, mit Freundlichkeit und Offenheit fand er den Weg zu ihren Herzen, mit seinem großen Fachwissen zu ihrem Verstand. Seine Schülerinnen und Schüler schätzten und achteten ihn. Ihr Vertrauen, ihre große Zuneigung waren ihr Dank und dies über seine ganze Dienstzeit. Welch Ernte – und wie wenige werden damit so reichlich bedacht! „Kunst ist ein Lebensmittel“ Franz Schuh prägte diesen Satz, der nicht unbedingt heißt, dass jeder mit Kunst leben müsse. Für manche jedoch ist sie unverzichtbar, denn sie können ohne Kunst nicht leben. Zu diesen Leuten gehörte Willi. Er war ein Genießer, ein Genussmensch, im besten Sinne des Wortes ein Phäake, ein Anhänger Epikurs! Den leiblichen Genüssen nicht abhold, war er jedoch in Bezug auf den Geist ein wahrer Gourmet! Er liebte Musik und Gesang, Malerei, Bildhauerei – kurz gesagt, die Kunst in all ihren Facetten und Ausformungen. Und so war es nur logisch, dass er nach seiner Pensionierung das Sprichwort „Der Wille geht fürs Werk“ umwandelte in „Der Willi geht ans Werk“. Er erfüllte sich seinen Traum und begann in Salzburg Kunstgeschichte zu studieren. Viele Vorlesungen, Übungen und Studienrei8 Nachruf
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