27. Jahresbericht HAK Steyr 2014/15

Obst-Press-Projekt der 2AS Vom Rohstoff zum Endprodukt Die aus dem Konflikt Russland - Ukraine hervorgegangenen wirtschaftlichen Sanktionen und Handelssperren trafen unter anderem die österreichische Landwirtschaft im Herbst 2014 enorm stark. Insbesondere fielen die Preise für heimische Äpfel und Birnen ins Bodenlose. Sie wurden nicht mehr gepflückt, weil sich der große Ernteaufwand für die Bauern in keinster Weise lohnte. Die qualitativ hochwertigen Früchte verfaulten am Baum oder verrotteten nach dem Herunterfallen in den Wiesen der Obstplantagen. Prof. Josef Breitenauer entwickelte aus diesem Anlass eine Projektidee: Aus dem wirtschaftlich nicht nutzbaren Obst sollte Fruchtsaft gepresst werden. Der Mehrwert dieses Projektes ergab sich für die beteiligten SchülerInnen aus folgenden Punkten: - geschärfter Blick auf wirtschaftliche Zusammenhänge (Konflikt Ukraine - Russland, Wirtschaftssanktionen EU - Russland) - Herstellung eines Produktes vom Rohstoff bis ... - Genusssicherheit: wissen, was wirklich drinnen ist - Lernen durch Praxis - Aneignung von speziellem Fachwissen - Erziehung zu verantwortungsbewusstem Umgang mit Lebensmitteln - Integration durch persönliche Begegnungen mit Obstbauern - Erleben bäuerlicher Kultur Nachdem Prof. Breitenauer mit Franz und Friederike Greil ein Steyrer Landwirtehepaar für sein Vorhaben gewonnen hatte, stellte dieses unserer Schule ihr Obst gratis zur Verfügung. Er selbst steuerte seine private Obstpresse und sein Expertenwissen in der Saftherstellung bei. Der Elternverein der BHAK/BHAS Steyr finanzierte außerdem den Ankauf eines 200 Liter fassenden Edelstahlfasses, um den Saft darin sammeln und pasteurisieren zu können. Am 02.10.2014 nahmen die SchülerInnen der 2AS das Vorhaben dann in Angriff. Die Klasse sammelte und pflückte, begleitet von einigen ProfessorInnen, einen Vormittag lang auf dem Hof der Familie Greil ca. 300 Kilogramm Äpfel, die anschließend auf das Schulgelände transportiert wurden. Im Schulhof wurden die für das Pressen benötigten Maschinen und Stationen aufgebaut: Die Äpfel mussten ge47 Kultur reinigt, geschnitten, gepresst, der Saft gefiltert, ins Schulgebäude gebracht, durch Pasteurisieren haltbar gemacht und abgefüllt werden. Am nächsten Tag konnte dann der Apfelsaft, nachdem der letzte Rest des Obstes von SchülerInnen der 2AK verarbeitet worden war, von der Schulgemeinschaft verkostet werden. Nach einer neuerlichen Pressaktion der 2AS und der 3AS, bei der weiteres Obst gepresst wurde, wurden insgesamt fast 400 Liter Saft gewonnen, der bei Veranstaltungen und besonderen Anlässen im Verlauf des Schuljahres gereicht wurde. Besonderer Dank gebührt an dieser Stelle nochmals Franz und Friederike Greil für die kostenlose Überlassung ihrer Äpfel. Prof. Andreas Spanring Die Früchte stammten aus dem Obstgarten der Familie Greil. Das Material wurde per Anhänger in den Schulhof transportiert und anschließend verarbeitet. Der Edelstahlbehälter zur Aufbewahrung wurde dankenswerterweise vom Elternverein angekauft. Im Bild von links: Mag. Wolfram Schaden, Mag. Josef Breitenauer, Dagmar Klein. Die SchülerInnen waren sehr fleißig beim Äpfelklauben.

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